Analyse

Der Hardliner, der Irans mächtigster Mann werden soll

imago images/Pacific Press Agenc
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Der Wächterrat hat die Präsidentenwahl auf Ebrahim Raisi zugeschnitten und Konkurrenten von Ali Larijani bis Mahmoud Ahmadinejad eliminiert. Der Justizchef ist auch Favorit für die Nachfolge als Oberster Führer.

Der Hardliner Ebrahim Raisi könnte Irans neuer Präsident werden. Der Wächterrat schloss die wichtigsten Konkurrenten des 60-jährigen von der Wahl am 18. Juni aus. Hinter der Entscheidung steht der greise Revolutionsführer Ali Khamenei, der seine Nachfolge regeln und die Macht in den Händen der Hardliner konzentrieren will. Irans Beziehungen zum Westen könnten noch schwieriger werden.
Staatliche iranische Medien meldeten, der zwölfköpfige Wächterrat habe Raisi, den Chef der iranischen Justiz, sowie sechs weitere Kandidaten für die Präsidentenwahl zugelassen. Die Bewerbungen von prominenten Gegnern Raisis wurden abgelehnt: Der frühere Präsident Mahmud Ahmadinejad sowie zwei Hoffnungsträger der Reformer – Ex-Parlamentspräsident Ali Larijani und der amtierende Vizepräsident Eshak Jahangiri – dürfen nicht antreten.
Auch prominente Hardliner wie Saeed Mohammad, ein Revolutionsgardist der jungen Generation, und Ex-Verteidigungsminister Hossein Dehghan, scheiterten am Wächterrat. Damit will dieser offenbar verhindern, dass sich die Hardliner gegenseitig die Stimmen wegnehmen: Revolutionsführer Khamenei geht auf Nummer Sicher, indem er die Präsidentenwahl auf Raisi zuschneidet.

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