Sobald alle, die das wollen, geimpft sind, ist die schrittweise Aufhebung sämtlicher Restriktionen die logische Folge, sagt Epidemiologe Gerald Gartlehner. Dann müsse Eigenverantwortung übernommen werden. Hinsichtlich der Durchimpfung von Kindern fordert er eine „differenzierte Debatte“.
Auch eine Woche nach den weitreichenden Öffnungen ist die Sieben-Tage-Inzidenz mit 39,6 weiterhin rückläufig, am Mittwoch meldeten die Ministerien 445 Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Die Kombination aus dem saisonalen Effekt, der sich deutlich stärker auswirkt als vermutet, und den voranschreitenden Impfungen – bisher bekamen 3,4 Millionen Menschen (45 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren) ihre erste Dosis, 1,3 Millionen von ihnen (17 Prozent) auch schon die zweite – führte nicht nur zu einer Entspannung der Situation auf Intensivstationen, sondern wird schon ab 10. Juni weitere umfassende Lockerungen nach sich ziehen.
Abgesehen von Krankenhäusern sowie Pflegeeinrichtungen, in denen Regeln wie etwa eine FFP2-Masken-Pflicht und das Vorweisen negativer Testergebnisse noch länger gelten werden, dürften im Laufe des Sommers sämtliche Restriktionen nach und nach aufgehoben werden, sagt Epidemiologe Gerald Gartlehner, Leiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Donau-Universität Krems.