Der Autokrat aus Minsk verteidigte in einer Wutrede die Entführung der Ryanair-Maschine. Die Aktion kettet ihn noch stärker an den russischen Präsidenten.
Alexander Lukaschenko verteidigte die De-facto-Entführung der Ryanair-Maschine nach Minsk. „Ich habe rechtmäßig gehandelt, indem ich die Menschen geschützt habe – nach allen internationalen Regeln“, sagte der belarussische Autokrat vor seinem handverlesenen Parlament. Aus der Schweiz habe er zuvor die Information bekommen, dass sich ein Sprengsatz an Bord des Flugzeugs befinde. Deshalb sei die Maschine mit Unterstützung eines Kampfjets nach Minsk „umgeleitet“ worden. Schließlich sei direkt unter dem Flugzeug das einzige AKW seines Landes gelegen.
Nach Lukaschenkos Überzeugung werde Belarus von „Feinden im In- und Ausland“ attackiert. „Sie haben viele rote Linien sowie die Grenzen des gesunden Menschenverstands und der menschlichen Moral überschritten“, wetterte der Präsident. Gegen die neuen Sanktionen der EU und USA werde er Maßnahmen ergreifen, die den Westen zur Besinnung bringen würden, drohte er offenbar in Anspielung auf Cyberangriffe.