Die Kärntnerin Pistotnig ging zum Studieren nach Wien, wo sie heute lebt.
Neuerscheinung

Silvia Pistotnig: „Ich möchte beim Schreiben Spaß haben“

Silvia Pistotnig hat ein Buch über eine extreme Figur und ihre völlig neuartige Sinnsuche geschrieben.

Der Ursprung allen Übels der Ersten Welt, meiner Welt, ist nicht das Zuwenig, sondern das Too-much. Zu viele Flieger am Himmel, zu viele Joghurtsorten im Kühlregal, zu viele Menschen auf der Welt. Mir ist alles zu viel. Ich bin zu viel.“ Das ist der Ausgangspunkt der Protagonistin in Silvia Pistotnigs Roman „Teresa hört auf“. Was folgt, ist die Geschichte einer Aussteigerin, wie man sie noch nie gelesen hat. Denn Teresa zieht sich nicht zurück, verweigert nicht den Konsum, läuft nicht Amok, sondern beginnt ihren eigenen Körper zum Experimentierfeld zu machen. Dazu erfindet sie allerlei „Projekte“: ein Fleischkonsumprojekt, ein Schlafentzugsprojekt, ein Hygienevernachlässigungsprojekt usw. Eines haben alle Projekte gemeinsam: Sie sind grauslich und selbstzerstörerisch.

Wie kommt man auf solche Selbstexperimente? Die 1977 in der Nähe von St. Veit an der Glan aufgewachsene Autorin lächelt: „Die Projekte sind wild, ja, aber die Geschichte ist nicht unrealistisch. Die Idee, dass jemand, der mit unserer heutigen Welt total überfordert ist, komplett aussteigt, ist nicht aus der Luft gegriffen.“ Ihre Figur Teresa steigert die Sache allerdings ins Extrem. Sie lernt eine fettsüchtige Frau kennen, freundet sich mit ihr an und plant, die Frau selbst zu ihrem Lebensprojekt zu machen. Die kugelrunde Nicole wiederum ist sehr einsam, wurde früh von ihrem Mann verlassen, später auch von ihrem Sohn. Vielleicht ist sie deshalb froh, ihrer Leidenschaft gemeinsam mit jemandem frönen zu können.

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