Piräus ist cool für Athener geworden: Wohnen mit Meerblick, Kunsthallen, guten Restaurants und einer Uni.
Fähren-Stopp

Piräus, mehr als das Tor zur Ägäis

In Piräus, einem der größten Passagierhäfen Europas, wird der Ansturm der Urlauber auf die Inseln erwartet. Doch die Hafenstadt verdient mehr als ein Check-in auf der Fähre.

Meterhoch spritzt die Fontäne und klatscht das Wasser gegen die Bordwand. Der Strahl ist stark. Meter für Meter befreien zwei Hafenarbeiter die Schiffsseite vom Meersalz. Daneben am Pier stehen vor einem Kiosk zwei Tischlein und ein paar Stühle. Aromatisch dampft der Elliniko Diplo in der Tasse, ein Muntermacherkaffee! Es ist noch etwas Zeit, um an Bord zu gehen, und die Muße hat ja auch das kleine Buch aus der Tasche gezogen und mir in den Schoss gelegt. Ein herrlicher Morgen, dessen Wärme einen ersten heißen Frühsommertag ankündigt! Zarter Wassernebel liegt in der Luft. Die zwei Arbeiter sind nun am Heck angekommen und waschen die Lettern der Blue Star Naxos sauber. Daneben steht: ΠΕΙΡΑΙΕYΣ – Piräus. Ich schlage die erste Seite auf . . .

„Ich begegnete ihm zuerst in Piräus. Ich war zum Hafen hinabgegangen, um den Dampfer nach Kreta zu nehmen. Ein heftiger Schirokko wehte, und die Salzwasserspritzer flogen bis zum kleinen Kaffeehaus.“ So beginnt Nikos Kazantzakis seinen „Alexis Sorbas“ hier in Piräus. Mit der Erzählung über den tanzenden Santoúri-Spieler mit dem lachenden Herzen schrieb er eine Liebeserklärung an Griechenland. Der Roman wurde Weltliteratur und der gleichnamige Film mit Anthony Quinn ein Welterfolg. Seitdem Kazantzakis den Sorbas in Piräus auf die Reise schickte, mit einem Dampfer, der damals eineinhalb Tage auf die Insel brauchte, vergingen 75 Jahre.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.