Arabistik

Die Dialekte der Beduinen

In Feldforschungen in Marokko, Saudiarabien, Jordanien, Ägypten und im Sudan sprechen die Forscher mit Beduinen.
In Feldforschungen in Marokko, Saudiarabien, Jordanien, Ägypten und im Sudan sprechen die Forscher mit Beduinen. Getty Images
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Die Beduinensprache entwickelte sich mit der arabischen Expansion ab dem achten Jahrhundert. Sie unterscheidet sich deutlich von den Dialekten der ansässigen Araber.

Vom Irak bis nach Mauretanien und in den Sudan: Etwa 350 Millionen Menschen umfasst die arabische Sprachenfamilie. Sie ist allerdings von zahllosen lokalen Dialekten geprägt, sodass die Verständigung über die unterschiedlichen arabischen Regionen oft nicht möglich ist. Eine Sonderform bildet wieder das „beduinische Arabisch“, das nun im Rahmen eines ERC-Advanced-Grant vom Arabisten Stephan Procházka und seinem Team untersucht wird. Durch die vom European Research Council an Procházka verliehene, mit 2,5 Mio. Euro dotierte Auszeichnung können sich die am Institut für Orientalistik der Uni Wien beheimateten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen für fünf Jahre voll auf ihr Projekt Wibarab („What is bedouin-type Arabic?“) konzentrieren.

Den gesamten arabischen Sprachraum könnte man, so Stephan Procházka, mit den romanischen Sprachen (Italienisch, Spanisch, Französisch) vergleichen. Zudem besteht eine verbindende arabische Hochsprache, die in früheren Jahrhunderten dem nicht mehr lebendigen Latein entspräche. „Diese Hochsprache wird bei offiziellen Konferenzen oder den Nachrichtensendungen des einflussreichen TV-Senders Al Jazeera gesprochen“, so der Wiener Uni-Professor. Im Alltag wird sie allerdings nicht verwendet. Die (meist synchronisierten) Spielfilme werden im ägyptischen Arabisch oder jenem im Großraum von Damaskus-Beirut gesprochenen Arabisch – den beiden größten Dialektregionen – ausgestrahlt.

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