Gütertransport

Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht?

Die Straße wird bevorzugt, obwohl der Transport über Wasser viel umweltfreundlicher ist.
Die Straße wird bevorzugt, obwohl der Transport über Wasser viel umweltfreundlicher ist. Getty Images
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Obwohl jeder weiß, dass Lkw keine nachhaltige Lösung sind, setzen wenige Logistikunternehmen auf Bahn oder Binnenschiff. Dahinter stecken oft unterbewusste Verhaltensmuster, die junge Forscherinnen nun aufdecken.

Theoretisch ist den meisten klar, dass Transporte mit Lkw wenig nachhaltig sind und es viel umweltfreundlichere Alternativen gibt. In der Praxis ist aber die Straße immer noch der meist gewählte Verkehrsweg im Gütertransport, die nachhaltigeren Alternativen Bahn oder Binnenschiff hinken in der Beliebtheit bei Logistikern nach. Der Modal Split, der die Wahl der Verkehrsmittel darstellt, zeigt, dass im Jahr 2019 noch 68 Prozent der transportierten Tonnen an Waren in Lkw, 17 Prozent in Züge und nur 1,5 Prozent in Schiffe in Österreich geladen wurden (der Rest wurde per Rohrleitungen oder Luftfahrt transportiert).

Die Nachteile von Straßenverkehr betreffen dabei nicht nur Abgase und CO2-Emissionen, sondern auch Lärmbelastung, Flächenverbrauch, verursachte Unfälle, Staus und die Vibrationen, die von Lkw und Schwertransportern ausgehend die Umwelt stören. „Es ist weithin bekannt, dass der Verkehrssektor eine schlechte Umweltbilanz hat. Die Treibhausgasemissionen des Stra-ßengüterverkehrs haben sich in Österreich seit 1990 mehr als verdoppelt“, sagt Sarah Pfoser vom Logistikum Steyr der FH Oberösterreich. Gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) und dem Unternehmen Herry Consult ging sie mit der FH-Kollegin Verena Stockhammer der Frage nach, warum Entscheidungen in der Logistikbranche nicht stärker auf Nachhaltigkeit setzen, sondern weiter auf umweltschädliche Lkw-Transporte. Gefördert wurde das soeben abgeschlossene Projekt „ModEL“ von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG und dem Klimaschutzministerium im Programm „Mobilität der Zukunft“.

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