Der Mediator

Wie man durch Twittern den Job verliert

Die dunkle Seite der Macht: Im virtuellen Raum wird nichts wirklich vergessen, vieles kann später gegen seine Nutzer verwendet werden.
Die dunkle Seite der Macht: Im virtuellen Raum wird nichts wirklich vergessen, vieles kann später gegen seine Nutzer verwendet werden.(c) imago images/onw-images (Marius Bulling via www.imago-images.de)
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Bei Journalisten sind soziale Medien beliebt. Doch allzu griffiges Zuspitzen könnte Karrieren gefährden, wie soeben Emily Wilder von der Nachrichtenagentur AP erfuhr. Sie wurde wegen ihrer Privatmeinung zum Nahost-Konflikt im Netz gefeuert.

Vielleicht sollte man in Fachhochschulen oder auf den Homepages sozialer Medien angehende Journalisten sowie Aspiranten ähnlicher Branchen täglich warnen: „Persönliche Meinungen und besonders ironische Untertöne können sich negativ auf Ihre Karriere auswirken.“ Nein, das passiert nicht nur im Iran, wo eine Reporterin wegen kritischer Tweets über Libanons schiitische Terrormiliz Hisbollah entlassen worden ist. Auch wer in den USA eine angeblich falsche Gesinnung hat, landet rasch im Minenfeld der „Cancel Culture“.

Alexi McCammond wäre zum Beispiel im März beinah Chefredakteurin der „Teen Vogue“ geworden. Kurz zuvor kam raus, dass sich die Afroamerikanerin als Studentin vor zehn Jahren im Netz respektlos über eine Chemielehrerin geäußert hatte. Blöd sei diese Asiatin, maulte McCammond, weil sie schlecht benotet worden war. Ihr half 2021 keine Entschuldigung für als rassistisch oder homophob empfundene Tweets. Sie trat den Posten nicht an.

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