Landestheater NÖ

Schiller und vergossene Limonade

Luise und Ferdinand trennen Welten – und Wände (Emilia Rupperti, Tobias Artner).
Luise und Ferdinand trennen Welten – und Wände (Emilia Rupperti, Tobias Artner). [ Alexi Pelekanos ]
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Alexander Charim hat „Kabale und Liebe“ einfühlsam und stimmig inszeniert. Jedoch der Schluss befremdet. Das Ensemble kämpft teilweise mit der Sprache.

In England müssen Filmschauspieler zuerst die Sprache trainieren, ehe sie sich auf die Bühne der Royal Shakespeare Company wagen dürfen. Im Landestheater Niederösterreich in St. Pölten hat man die Mimen bei Schillers „Kabale und Liebe“ teilweise ihrem Schicksal überlassen. Sie kämpfen sich tapfer durch, was umso schwieriger ist, als manchmal sehr schnell gesprochen wird. Dennoch dürfte Alexander Charims Inszenierung eine Labsal für alle von Regietheatervolten geplagten Zuschauer sein.

Schillers bürgerliches Trauerspiel, uraufgeführt 1784 in Frankfurt, bezieht sich auf Lessings „Emilia Galotti“ und auf „Hamlet“. Luise, die Tochter des Stadtmusikus Miller, und Ferdinand, der Sohn des Präsidenten von Walter, haben sich ineinander verliebt. Das Aufeinanderprallen von Emotion und Feudalsystem ist heftig. Ferdinands Vater hat schon in der ganzen Residenz ausstreuen lassen, dass sein Knabe die Mätresse des Herzogs, Lady Milford, heiraten wird. Jetzt geht's um Gesichtsverlust. Der Sekretär des Präsidenten, Wurm, welch sprechender Name, würde Luise heiraten. Aber die mag ihn nicht. Zu allem Überfluss geht Lady Milford Ferdinand an die Wäsche, was diesen einigermaßen verwirrt. Aber er bleibt bei seiner Luise. Das geht schlecht aus.

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