Sondergipfel

Frankreich droht Mali mit Truppenabzug

Sondergipfel in Ghana. Paris warnt Mali vor Annäherung an islamistische Kräfte.

Accra/Bamako/Paris. Nach dem zweiten Putsch im Sahara-Staat Mali in nur einem Jahr berieten die Staats- und Regierungschefs der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas am Sonntag in Ghana über eine gemeinsame Reaktion. Frankreichs Präsident, Emmanuel Macron, drohte mit dem Abzug der französischen Truppen aus Mali, sollte das Land in Richtung Islamismus abdriften.

Nach dem Sturz von Übergangspräsident Bah Ndaw vor einer Woche hat das Verfassungsgericht Putschführer Assimi Goïta zum neuen Interimsführer erklärt. Der Oberst und bisherige Vize von Ndaw solle den politischen „Übergangsprozess“ im Land bis zum (zeitlich nicht näher bestimmten) Ende führen, erklärte das Gericht. Goïta (38) hat bereits 2020 den gewählten Präsidenten, Ibrahim Boubacar Keïta, gestürzt. Er beschuldigte nun Ndaw, die Absprachen bezüglich der Übergangsregierung verletzt zu haben.

An der Spitze der internationalen Gemeinschaft geißelte Frankreich die Entwicklungen. Präsident Emmanuel Macron drohte den Militärabzug an, da es in Mali die „Versuchung“ gebe, sich dem Islamismus anzunähern und einen Ausgleich mit jihadistischen Gruppen dort zu wagen. (APA/AFP)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.05.2021)

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