Übernahme

Ungarns OTP kaufte zweitgrößte slowenische Bank

Verkauf der Bank Nova KBM auch offiziell bestätigt. OTP wird zum größten Spieler am slowenischen Bankenmark.

Die zweitgrößte slowenischen Bank Nova KBM (NKBM) ist an die ungarische OTP verkauft worden. Nachdem die slowenische Wirtschaftszeitung "Finance" am Montag über die bevorstehende Übernahme berichtete, bestätigte die ungarische Bank am Abend, dass sie mit dem US-Fonds Apollo und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) einen Kaufvertrag unterzeichnete, berichteten slowenische Medien.

Der Deal, der noch von zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt werden muss, soll im zweiten Quartal kommenden Jahres abgeschlossen werden, hieß es. Der Kaufpreis wurde nicht genannt, in einem früheren Bericht der Nachrichtenagentur Reuters wurde die Übernahme auf rund eine Milliarde Euro beziffert.

Der Kauf von NKBM wurde von der OTP als die "wichtigste Übernahme" in ihrer Geschichte bezeichnet. Die ungarische Bank, der in Slowenien bereits die drittgrößte SKB Bank gehört, wird damit zur größten Bankengruppe im Land mit einem Marktanteil von rund 29 Prozent. Damit wird sie größer als der bisherige Marktführer NLB, der rund ein Viertel des Marktes beherrscht.

Die NKBM mit Sitz in Maribor ist die zweitgrößte Bank im Land mit Marktanteil von 20,5 Prozent. Sie gehörte zu 80 Prozent zu Apollo, die restlichen 20 Prozent hielt die EBRD. Apollo kaufte die Bank im Jahr 2015 zusammen mit der EBRD um 250 Millionen Euro vom slowenischen Staat. Im Jahr 2019 erwarb der US-Fonds auch die damals drittgrößte Bank, die staatliche Abanka, um 444 Millionen Euro. Die beiden Geldinstitute fusionierten im Vorjahr, was die größte Fusion im slowenischen Bankensektor war. Die NKBM-Gruppe verzeichnete im Vorjahr einen Nettogewinn von 210,8 Millionen Euro.

Die OTP stieg in Slowenien im Vorjahr ein, als sie die SKB Bank um 323 Millionen Euro von der französischen Societe Generale gekauft hat. Bereits bei der Übernahme kündigte OTP-Vorstandschef Sandor Csanyi eine weitere Expansion am slowenischen Markt an und zielte dabei auf einen Marktanteil von 25 bis 30 Prozent.

Für die NKBM soll es laut slowenischen Medien auch andere Kaufinteressenten gegeben haben, unter anderem die belgische KBC. Die Erste Group sei entgegen früheren Berichten der slowenischen Wirtschaftszeitung nicht am Kauf der NKBM interessiert gewesen, sagte ein Erste-Group-Sprecher.

(APA)

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