Corona-Impfung

Impftermine für Kinder in Niederösterreich und Oberösterreich, 14-Jährige sollen selbst entscheiden

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US-HEALTH-VIRUS-VACCINATION-TEENSAPA/AFP/JOSEPH PREZIOSO
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Ab Mittwoch können sich 12- bis 15-Jährige in Niederösterreich und Oberösterreich zur Impfung anmelden. Kinder ab 14 Jahren dürfen sich impfen lassen, auch wenn die Eltern dagegen sind.

In Österreich schreitet die Impfung von Kindern ab zwölf Jahren voran, nachdem die EU-Kommission das Biontech/Pfizer-Vakzin endgültig für diese Altersgruppe freigegeben hat. Sowohl Niederösterreich als auch Oberösterreich öffnen haben ab heute, Mittwoch, die Anmeldung für 12- bis 15-Jährige geöffnet.Auch Wien vergibt bereits Impftermine.

Das BioNTech/Pfizer-Vakzin soll den Schülern vor Beginn des neuen Schuljahres ab Herbst einen größtmöglichen Schutz bieten, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Mittwoch. 340.000 Kinder und Jugendliche fallen in diese Gruppe. Mückstein geht davon aus, dass rund 200.000 dieses Angebot in Anspruch nehmen werden. Ziel sei ein "möglichst ungestörter Präsenzunterricht im September". Es wird genügend Impfstoff zur Verfügung stehen, versicherte Mückstein. Im Juni werde Österreich etwa drei Millionen Impfstoffdosen erhalten. "Das wird sich auch im dritten Quartal so fortsetzen."

Das Nationale Impfgremium (NIG) hat zudem seine Anwendungsempfehlung aktualisiert. Kinder ab zwölf fallen somit in Prioritätsstufe 7 - was allerdings die niedrigste Priorität, in der die Allgemeinbevölkerung bis 60 Jahren zusammengefasst wird.

Mündige dürfen sich impfen lassen

Freigegeben ist die Impfung ab zwölf Jahren. Bei unmündigen Kinder, also bis zum 14. Lebensjahr, ist die Einwilligung eines Elternteils oder der Person, die mit der Pflege und Erziehung betraut ist, einzuholen, schreibt das NIG. Mündige Minderjährige, also ab 14 Jahren - müssen selbst in die Impfung einwilligen. Auch wenn ein Elternteil in dieser Situation eine Impfung ablehnen würde, kann sich die mündige minderjährige Person selbst für eine Impfung entscheiden. Die Begleitung der zu impfenden Person in dieser Altersgruppe ist rechtlich gesehen nicht erforderlich. Die Impfung von Kindern ohne Risiko ab zwölf Jahren mit Biontech/Pfizer fallen in die letzte Priorisierungsstufe 7. Hier gilt eine "Allgemeine Empfehlung" zur Impfung.

Das NIG betont in seiner aktuellen Empfehlung, dass der Impfstoff bei Kindern und Jugendlichen sicher und hoch effektiv ist. Der Impfstoff wurde in dieser Altersgruppe in den USA und Kanada in den vergangenen Wochen schon mehr als 600.000 mal angewendet und es gibt bisher keine Hinweise auf Sicherheitsbedenken. Kinder und Jugendliche erkranken im Vergleich zu Erwachsenen zwar selten schwer an Covid-19, dennoch sind schwere Krankheitsverläufe möglich. Außerdem mehren sich die Hinweise, dass auch Kinder und Jugendliche nach milden und asymptomatischen Verläufen langfristig unter Long Covid leiden können. Zudem können Kinder nicht nur selbst erkranken, sondern auch zum allgemeinen Infektionsgeschehen beitragen.

Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) begrüßt und unterstützt die Entscheidung, Kinder ab zwölf zu impfen. Auch sie betonte, dass die Analyse österreichischer Daten ergab, dass im Kindes- und Jugendalter bei etwa einer von 1000 Infektionen mit einem schweren Verlauf gerechnet werden muss. Bisher mussten in Österreich ca. 500 Patienten in der Altersgruppe von null bis 19 Jahren stationär aufgenommen werden und es wurden drei Todesfälle registriert, berichtetet das ÖGKJ. Bei fehlendem Impfschutz muss im Lauf der nächsten Jahre mit zahlreichen weiteren krankenhauspflichtigen Verläufen gerechnet werden, warnten die Experten.

Niederösterreich impft Kinder ab Mittwoch

In Niederösterreich wird die Anmeldung für die Corona-Schutzimpfung am Mittwoch auch für Zwölf- bis 15-Jährige freigegeben. Start ist um 10.00 Uhr, teilten LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Dienstag mit. Die Altersgruppe, die nun zum Zug kommt, umfasst in Summe 67.000 Menschen. Bisher waren für sie im Bundesland unverbindliche Vormerkungen möglich, 10.500 Personen machten laut Notruf NÖ davon Gebrauch.

"Die einzelnen Impf-Termine finden ab sofort statt, es gibt derzeit immer genug freie Termine im Juni", betonten Pernkopf und Königsberger-Ludwig in einer Aussendung. Noch in diesem Monat können also Zwölf- bis 15-Jährige im Bundesland das Vakzin von Biontech/Pfizer erhalten. Anmeldungen sind einmal mehr auf www.impfung.at möglich. Verabreicht werden die Injektionen in den 20 Landesimpfzentren und bei niedergelassenen Ärzten.

Zumindest einmal geimpft sind im Bundesland mehr als 700.000 Personen. Weitere 285.000 Menschen haben einen persönlichen Zeitslot fixiert. "Alle Termine für die Erstimpfung können bis Ende Juni stattfinden", wurde seitens der Landespolitiker einmal mehr betont.

Oberösterreich öffnet Anmeldung für Kinder

Auch in Oberösterreich wurde die Impfanmeldung für 12- Bis 15-Jährige am Mittwoch geöffnet. IN der Altersgruppe befinden sich etwa 60.000 Personen, sie können sich auf der Plattform ooe-impft.at einen Impftermin ausmachen. In Oberösterreich sind die Impfungen seit 29. Mai für alle offen, es gibt keine Priorisierungen mehr. 

(APA/red.)

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