Umfrage

Sind Genossenschaften ein Modell für Nachhaltigkeit?

Jeder dritte Österreicher denkt bei Nachhaltigkeit an Umweltschutz, aber auch Mülltrennung und der Umgang mit Wasser und Energie werden als wichtig gesehen. Nun bieten sich Genossenschaften als funktionierendes Modell für Nachhaltigkeit an.

Nachhaltigkeit und Eigenständigkeit ist den Österreichern wichtig und wird aus ihrer Sicht in Zukunft noch wichtiger werden, ergab eine Imas-Umfrage im Auftrag des Genossenschaftsverbands (ÖGV). Vor allem Frauen, Familien mit Kindern und Älteren ist Nachhaltigkeit wichtig. Peter Haubner, Verbandsanwalt des Österreichischen Genossenschaftsverbands, weist darauf hin, dass Genossenschaften diese Nachfrage nach kooperativem Wirtschaften und Eigenständigkeit sehr gut abdecken.

Koperative Wirtschaften "besonders tragfähig"

In der Coronakrise habe sich einmal mehr gezeigt, dass das kooperative Wirtschaften besonders tragfähig ist - die Genossenschaften seien im Wesentlichen gut bis sehr gut durch die Krise gekommen, sagte Haubner am Dienstag in einer Pressekonferenz. "Nachhaltigkeit wird auch häufig sehr stark durch regional, sympathisch, sozial und pflichtbewusst charakterisiert", zitiert Haubner aus der Studie. In diesen Bereichen könnten Genossenschaften Punkten.

Haubner wies darauf hin, dass der ÖGV alles aufgesetzt habe, um den Start von Energiegenossenschaften zu ermöglichen, sobald das Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) in Kraft ist. Er hoffe auf einen Beschluss im Parlament bis zum Sommer. Gemeinden, Unternehmen, aber auch Bürger könnten damit "die Energiewende im Land aktiv mitgestalten". "Wir alsGenossenschaftsverband wollen ein Teil der Lösung sein, wenn es darum geht, unser Land nachhaltiger zu gestalten", so Haubner.

"Luft nach oben" beim Thema Nachhaltigkeit

Mehr als die Hälfte der Österreicher ab 16 Jahren fühlt sich zum Thema Nachhaltigkeit zumindest eher gut informiert, aber nur jeder Neunte schätzt seinen Informationsstand als sehr gut ein. Damit gebe es noch "Luft nach oben", sagte Paul Eiselsberg von Imas bei der Studienvorstellung. Im Alltag sind Mülltrennung sowie der Umgang mit Wasser und natürlichen Ressourcen in der Eigeneinschätzung der Österreicher ihre nachhaltigsten Handlungen. Dahinter folgen bewusster Umgang mit Energie und bewusstes Einkaufen,

Noch mehr Bedeutung als der Nachhaltigkeit ordnen die Österreicher der Eigenverantwortung und der Sicherheit zu. Nur eine Minderheit glaubt hingegen, dass Leistungsbereitschaft oder Innovationsfreude in Nach-Corona-Zeiten an Bedeutung gewinnen werden.

Ein Viertel der im März und April befragten 1008 Österreicherinnen und Österreicher setzt dabei Nachhaltigkeit mit Umweltschutz gleich. Aber 56 Prozent ist bewusst, dass es um deutlich mehr geht. "Bemerkenswert" sei, dass fast 40 Prozent der Befragten beim Thema Nachhaltigkeit große Möglichkeiten für die heimische Wirtschaft sehen, ein Drittel erwartet dadurch neue Jobs, hebt Haubner hervor. Allerdings fürchten auch ähnlich viele, dass die Nachhaltigkeitals Unternehmensziel den Wettbewerb verschärft.

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