Tokio 2021

Skateboarderin Brückler fährt um das Olympia-Ticket

Julia Brückler
Julia Brückler(c) Privat
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Julia Brückler möchte bei der WM ihren Startplatz für Tokio fixieren. Den Olympiastatus ihres Sports sieht die Niederösterreicherin positiv, die Gestaltung der Skateparks kritisch.

Es sieht gut aus, dass Österreich bei der Olympiapremiere von Skateboard in Tokio vertreten sein wird. Julia Brückler liegt im bereinigten Ranking der Street-Kategorie auf einem Ticket-Platz, bei der WM ab Mittwoch in Rom will die in Texas lebende 31-Jährige ihre Teilnahme fixieren. Zuletzt wurde sie auf der zur Qualifikation zählenden "Dew Tour" in Iowa Siebente, bei den Weltmeisterschaften ist das Halbfinale (Top 32) das erklärte Ziel, nur acht ziehen ins Finale ein.

Als ihre Sportart olympisch wurde, nahm Brückler dies positiv auf, denn sie sei schon immer gerne Contests gefahren, sagte die Gerasdorferin zur APA - Austria Presse Agentur. Freilich musste man sich auf einige Änderungen einstellen. Allein schon als die Bezeichnungen Street und Park für die Disziplinen festgelegt wurden, Street und Bowl würde es eher treffen, denn schließlich gehen alle Boarder in den Skatepark. Auch bei der Punktevergabe (Judging) würde das Augenmerk nun mehr auf Aktionen auf beispielsweise großen Rails gerichtet sein, erklärte Brückler, deren Stärke im technischen Bereich zu finden ist.

Skateboarden ist allerdings immer noch insofern ein freier Sport, weil es keinen Pflichtteil gibt und man in jeder Phase des Wettbewerbs auf den "Obstacles" (Rails, Stairs, Hubbas, Quarterpipes, etc.) an Tricks zeigen kann, was man will. In der Qualifikation sind zwei Läufe je 45 Sekunden zu absolvieren, der bessere zählt. Im Finale sind es zwei Läufe plus fünf Versuche für Einzeltricks, die insgesamt vier besten Scores zählen. Dies nennt sich das 2/5/4 Format, das auch bei Olympia zur Anwendung kommen wird.

Das Design des Olympia-Parks kennt Brückler schon, es sei ähnlich wie viele Parks derzeit. Der WM-Kurs im Foro Italico ist da keine Ausnahme. "Die Parks sind leider oft sehr gleich aufgebaut", haderte Brückler ein bisschen. Das lasse weniger freies Gestalten zu. Zuletzt in Des Moines/Iowa sei das ganz anders gewesen, das sei ein Park ganz nach ihrem Geschmack gewesen, was sich in der Platzierung niederschlug. "Ich mag es, wenn man frei und ohne Vorgaben seine Kreativität ausleben kann."

Leben in den USA

Seit zweieinhalb Jahren lebt Brückler in den USA, sie findet dort normalerweise gute Trainingsmöglichkeiten vor. "War ich sonst sechs Monate im Jahr unterwegs und habe eher nomadisch gelebt, so hat sich das im Coronajahr aber sehr geändert. Außer den Staatsmeisterschaften hatte ich von November 2019 bis vor zwei Wochen keinen Bewerb."

Bei der WM erhalten die Top Drei fixe Olympiastartplätze, die weiteren Tokio-Teilnehmer werden über die Rangliste erkoren. Bald wird Brückler Gewissheit haben, ob es sich mit den Sommerspielen ausgeht. Nach Rom wird die erst einmal zehn Tage daheim verbringen, ehe es zurück in die USA geht. Für Olympiaeinkleidung etc. will sie wieder nach Österreich reisen, hier gilt es aber noch behördlich etwas abzuklären.

Skateboarding ist eine Sparte des "Österreichischen Rollsport & Inline-Skate Verbandes". Brückler freut sich, dass in Österreich einiges weitergeht und immer mehr und größere Skateparks entstehen. "Man war lange hintennach, aber jetzt hat sich einiges getan. Das begrüße ich sehr. Es gibt jetzt auch viel mehr Mädels, die skateboarden."

(APA)

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