Der ehemalige FPÖ-Chef über den Rücktritt seines Nachfolgers, der darüber „vielleicht selbst überrascht“ war. Herbert Kickl nennt er „den einzigen in der FPÖ, der in den letzten Monaten Politik gemacht hat."
Wenn die FPÖ keine diskussionswilligen Politiker hat - auf wen greifen die TV-Sender dann zurück? Auf Politologen natürlich, oder auch auf Altpolitiker. Im ORF üblicherweise auf Andreas Mölzer (gestern sagte er: "Es gab keine Spaltung und es wird auch keine geben“, „die Partei ist gut beraten, wenn sie sich auf eine durchaus harte Oppositionslinie einschwört"), andernorts kommt neuerdings auch Heinz-Christian Strache zu Wort. Der ehemalige FPÖ-Chef war am Dienstagabend in einer Spezialsendung der „Politik-Insider“ auf Puls 24, wo er über den plötzlichen Rücktritt von Norbert Hofer sprach - und gleich darüber spekulierte, wie es um Hofer bestellt war, als er die Entscheidung traf.
„Ich weiß nicht, in welchem Zustand er war, war es aus der Emotion heraus, hat er die Nerven weggeschmissen, war es eine Weinlaune", überlegte Strache - um gleich anzufügen, dass man darüber ja nicht spekulieren könne. Die Nachricht habe ihn jedenfalls überrascht, wie wohl jeden, und er fügte süffisant an: „Am Ende wird Hofer vielleicht selbst überrascht gewesen sein“. Jedenfalls fand Strache den Rücktritt per kurz danach gelöschtem Tweet „sehr eigenartig". Wie wohl jeder Beobachter. Den Eindruck, die Handlung sei nicht unbedingt geplant gewesen, dürfte auch nicht nur Strache beschleichen. Die Statuten jedenfalls würden besagen, dass der "dienstälteste Obmann, nämlich Harald Stefan", nun neuer Obmann sei. (Dieser kündigte übrigens am Mittwochvormittag bereits eine Pressekonferenz an.)