Nun ist auch Kärnten bereit, das Ticket umzusetzen. Mit Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark sind die Verträge noch ausständig. Die österreichweite Stufe um 1095 Euro im Jahr soll noch 2021 eingeführt werden.
Die Umsetzung des 1-2-3-Tickets ist einen Schritt näher: Ein Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Kärntens Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) haben am Mittwoch in Wien die Vereinbarung zur Umsetzung des österreichweiten 1-2-3-Tickets um 1095 Euro pro Jahr unterzeichnet. Fünf Bundesländer sind nunmehr dabei, mit Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark sind die Verträge noch ausständig. Die österreichweite Stufe soll noch fix 2021 eingeführt werden, sagte Gewessler - ohne einen genauen Zeitpunkt zu nennen.
„Warten hat ein Ende"?
Noch im Vorjahr war die österreichweite Stufe - alle öffentlichen Verkehrsmittel können österreichweit verwendet werden - für das erste Halbjahr 2021 angekündigt worden. Darauf angesprochen, meinte Gewessler, dass sie die Erste sei, die das konkrete Datum nennen werde, wenn es klar sei. "Mit allen anderen Bundesländern sind wir in der finalen Phase der Gespräche", sagte die Verkehrsministerin. Der Vertrag mit Kärnten sei "ein großer Schritt". Auf kaum ein anderes Projekt werde sie so oft angesprochen, ein österreichweites Ticket für den öffentlichen Verkehr stehe auch bereits "seit 15 Jahren in diversen Regierungsprogrammen". "Das Warten hat ein Ende", bekräftigte Gewessler.
Für Kärnten ist das Ticket laut Schuschnig ein „Meilenstein der Mobilität". Denn es habe bisher noch keine Netzkarte gehabt, sagte der Landesrat. Jahreskarten für alle Öffis gibt es beispielsweise bereits in Vorarlberg oder Wien. Das österreichweite Ticket ist "ein sehr starker Anreiz, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen", sagte Schuschnig. Dieses Ticket "wird schon für ein Viertel der Kärntner Pendler billiger", erläuterte der Verkehrslandesrat.
"Das beste Ticket bringt nichts, wenn nur zweimal am Tag ein Bus kommt", betonte Schuschnig. Deshalb werde in den Ausbau investiert und die Taktung "weiter intensiv verdichtet", sagte der Landesrat. 23 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner nutzen bereits regelmäßig Bus und Bahn. "Wir wollen den Anteil erhöhen", sagte Schuschnig. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Öffis für die Menschen in unserem Land das günstigste und leistbarste Fortbewegungsmittel in unserem Land sind", gab Gewessler als Ziel aus.
Zeitplan bleibt offen
Neben der Stufe 3 - dem österreichweiten Ticket - sind auch Jahreskarten für zwei Bundesländer um zwei Euro pro Tag - als 730 Euro - und für ein Bundesland um 365 Euro geplant. Hier ist der konkrete Zeitplan noch offen. Erst vergangene Woche hat der Ministerrat zur Mitfinanzierung der regionalen Teile des 1-2-3-Klimatickets 100 Millionen Euro für die Bundesländer freigegeben. Die österreichweite Stufe wird zur Gänze vom Bund bezahlt. Im ersten vollen Jahr (2022) sind dafür 150 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt vorgesehen. Die notwendigen gesetzlichen Grundlagen wurden im März beschlossen.
(APA)