Coronavirus

WHO: Delta-Strang der Variante B.1.617 "besorgniserregend"

Vor allem in England ist die Delta-Mutante des Coronavirus derzeit häufig Grund für eine Infektion.
Vor allem in England ist die Delta-Mutante des Coronavirus derzeit häufig Grund für eine Infektion.APA/AFP/JUSTIN TALLIS
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Ein Strang der oft als „indischen“ Covid-Mutante zeige eine "signifikant höhere Übertragungsrate“, erklärt die WHO. Die Variante B.1.617.2 - nun als „Delta“ bezeichnet - stünde im Zusammenhang mit neuen Infektionsherden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft nur noch einen Strang der zuerst in Indien entdeckten Corona-Variante B.1.617, nämlich die Unterlinie Delta, als "besorgniserregend" ein. Bei den beiden weiteren Strängen der Mutante sei ein geringeres Ansteckungsrisiko beobachtet worden, weshalb diese herabgestuft worden seien, teilte die Organisation am Dienstag in Genf mit. Die Variante B.1.617 wird wegen ihrer Zersplitterung in drei Stränge auch als Dreifach-Mutante bezeichnet.

In Untersuchungen sei deutlich geworden, dass mit der als Delta bekannten Unterlinie "B.1.617.2 ein höheres Risiko für die Allgemeinheit verbunden ist, während bei anderen Strängen niedrigere Übertragungsraten beobachtet wurden", erklärte die WHO. Der auch als Kappa bezeichnete Varianten-Strang B.1.617.1 werde nun als "Variante von Interesse" eingestuft. Der Strang B.1.617.3 erhält von der WHO keine besondere Einstufung mehr.

„Signifikant erhöhte Übertragungsrate"

Neben B.1.617.2 stuft die WHO noch drei weitere Corona-Varianten als "besorgniserregend" ein. Alle vier Varianten gelten als gefährlicher als die Ursprungsform des Coronavirus Sars-CoV-2 - weil sie ansteckender sind, häufiger zu tödlichen Krankheitsverläufen führen oder weil die Befürchtung besteht, dass Corona-Impfstoffe nicht gegen sie wirksam sind. Die Delta-Variante ist derzeit auch in Großbritannien die vorherrschende und lässt weitere Öffnungsschritte zumindest fraglich erscheinen.

Bei B.1.617.2 oder Delta sei weiterhin eine "signifikant erhöhte Übertragungsrate" zu beobachten, erklärte die WHO. Ebenso gebe es in immer mehr Ländern große Infektionsherde, die in Zusammenhang mit dieser Variante stünden. "Weitere Untersuchungen zu den Auswirkungen dieser Variante bleiben von hoher Priorität für die WHO", hieß es aus Genf.

Am Montag hatte die WHO ihre Entscheidung bekannt gegeben, dieverschiedenen Varianten des Coronavirus künftig nach den Buchstabendes griechischen Alphabets zu benennen. Damit soll die Stigmatisierung der Länder verhindert werden, in denen die Mutanten zuerst nachgewiesen worden waren.

(APA/AFP)

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