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„Damit das Comeback nachhaltige Zukunft hat"

Andreas Klauser ist seit Juni 2018 Vorstandsvorsitzender der PALFINGER AG. Sein Blick in die Zukunft ist von Tatendrang geprägt.
Andreas Klauser ist seit Juni 2018 Vorstandsvorsitzender der PALFINGER AG. Sein Blick in die Zukunft ist von Tatendrang geprägt. (c) Peter Rigaud
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Interview. Palfinger hat das Corona-Jahr gut überstanden und ist mit vollen Auftragsbüchern in das neue Geschäftsjahr gestartet. CEO Andreas Klauser über Investitionsrekorde und den Wandel hin zum Technologieunternehmen.

Herr Klauser, die Impfrate steigt, die Inzidenz geht zurück, die Konjunktur zieht an. Wie geht es Palfinger?

Danke der Nachfrage, Palfinger geht es sehr gut. Wir haben ein äußerst erfolgreiches erstes Quartal verzeichnet, die Auftragslage ist exzellent, die Stimmung ist gut und wir peilen für das Gesamtjahr 2021 mit 1,75 Milliarden Euro einen höheren Umsatz als im bisherigen Rekordjahr 2019 an.

Alles ist gut und die Pandemie nur noch ein Thema von gestern?

Nein, das nicht. Die Pandemie wirkt sich immer noch aus. Wir müssen achtsam bleiben und die Entwicklung genau beobachten. Dieses Virus hat uns alle immer wieder überrascht, also dürfen wir weitere Überraschungen nicht ausschließen. Das ist das eine. Das andere ist, dass die derzeit rasante Erholung der großen Märkte USA und China Auswirkungen auf die Rohstoffpreise hat. Wir sind in manchen Bereichen mit stark steigenden Kosten konfrontiert und müssen mit Beeinträchtigungen unserer Lieferketten rechnen.

Das heißt, dass wir innerhalb unserer globalen Organisation jederzeit bereit sein müssen, die Produktionskapazitäten unserer weltweit 34 Standorte in kürzester Zeit den Bedingungen entsprechend anzupassen, um Fertigung und Auslieferung sicherzustellen. So, wie wir es schon letztes Jahr getan haben.

Das ist das Stichwort: Wie hat Palfinger Covid-19 gemeistert?

Wir haben rasch reagiert, wir haben proaktiv präzise Maßnahmen gesetzt und klare Ziele definiert. Vor allem haben wir zu jedem Zeitpunkt mit allen unseren Partnern, Kunden und vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offen und ehrlich kommuniziert. Außderdem ha­ben wir alles zum gesundheitlichen Schutz unserer Mitarbeiter unternommen, bis hin zu unserer Initiative, Schlüsselkräfte zu impfen.

Wir wussten, dass wir eine solche Krise nur gemeinsam bewältigen können. Zugleich war uns auch bewusst, dass wir diese Krise als Turbo der notwendigen Veränderung nutzen können. ­Palfinger hat frühzeitig begonnen, sich auf die Auswirkungen der digitalen Transformation vorzubereiten. Die Pandemie hat diesen Prozess deutlich beschleunigt.

2020 als Basis für ein starkes Comeback. Wo setzt Palfinger heuer Schwerpunkte?

Die Ziele sind klar definiert, weiters ist dieses Jahr von Investitionen geprägt. Im Herbst 2020 hat der Aufsichtsrat 100 Millionen Euro für das größte Investitionsprogramm in der Geschichte des Unternehmens freigegeben. Allein in Österreich investieren wir 40 Millionen Euro in die Digitalisierung, Ökologisierung und Modernisierung.

Worin wird konkret investiert?

Wir bauen das Kompetenzzentrum unseres Forschungs- und Entwicklungsstandorts Köstendorf aus. Wir errichten den Palfinger Campus, unser Aus- und Weiterbildungszentrum in Lengau. So schaffen wir 200 top-ausgestattete Lehrplätze, die sich auf Digitalisierung, Softwareentwicklung und Industrie 4.0 konzentrieren. Eine neue Lehrlingswerkstatt fokussiert auf additive Fertigung, Assistenzsysteme und digitale Arbeitswelten. Wir bündeln diese Investitionen zu einem starken Maßnahmenpaket, um kraftvoll aus der Krise zu kommen und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Werden Sie von der Politik dabei unterstützt oder stemmt Palfinger dieses Programm aus eigener Kraft?

Das Programm war schon vor Corona geplant und wurde durch die Pandemie verzögert. Wir stemmen diese Investitionen aus eigener Kraft. Wobei die Bundesregierung mit der Covid-Investitionsprämie allerdings überzeugende Anreize setzt, mehr als ursprünglich geplant umzusetzen. Das ist aus meiner Sicht die beste Maßnahme seitens der Politik, den Restart anzukurbeln. Das schafft Rahmenbedingungen, um rasch spürbare und zukunftsorientierte Schritte setzen zu können.

Das wirtschaftliche Comeback, das die Bundesregierung ausgerufen hat ...

... ist gleichzeitig ein Aufbruch und die Möglichkeit, die österreichische Wirtschaft leistungsfähiger, innovativer und internationaler zu gestalten. Wir befinden uns durch die Globalisierung, die digitale Transformation und den Klimawandel in einer Umbruchszeit. Corona kann, ja muss, ein starker Impuls sein, der den Wandel vorantreibt. Wir müssen vorausschauend und proaktiv handeln. Wir haben jetzt die Chance, uns besser als zuvor zu positionieren. Das gilt für den Wirtschaftsstandort Österreich ebenso wie für Palfinger.

Frei nach Nestroy: Palfinger als kleine Welt, in der die große ihre Probe hält?

Warum nicht? Es liegt an uns Industrieunternehmen, die Zukunft fest im Blick zu haben. Wir können nur dann qualitativ hochwertige und zukunftssichere Arbeitsplätze anbieten, wenn wir die Zukunft aktiv gestalten. Wir müssen Treiber sein, nicht Getriebene. Ein Beispiel: Bisher war Palfinger für den Kran, die Steuerung und Hydraulik verantwortlich. Heute ist Palfinger für das Gesamtsystem Kranfahrzeug verantwortlich. Die digitale Transformation eröffnet die Möglichkeit digitaler Services und Zusatztools, die alle zusammen eine Lösung formen. ­Palfinger hat nicht nur ein System, wir haben viele Systeme, die wir untereinander zu einem höheren „Ökosystem“ integrieren. So schaffen wir es gemeinsam, mit unseren Kunden täglich mehr Wert zu generieren.

Das heißt, dass die Zukunft von Palfinger im Wandel hin zum Technologieunternehmen liegt?

So ist es. Das Spannende ist, dass wir unserem Stammprodukt treu bleiben. Wir nutzen digitale Tools und Künstliche Intelligenz dazu, seine Grenzen auszuloten, auszuschöpfen und zu erweitern. Diese Kompetenz setzen wir bei vielen Gelegenheiten erfolgreich ein, sei es beim direkten Kundensupport mit Hilfe unseres digitalen Smart Eyes oder bei der Steuerung von Kränen in Off-Shore-Windparks von einem Kontrollzentrum an der Küste aus. Das sind alles notwendige Maßnahmen, damit PALFINGER auch in Zukunft erfolgreich besteht. Wir nutzen den Wandel zu unserem Vorteil und damit zum Vorteil unserer Mitarbeiter, Kunden und Partner. Dieser Zugang gilt für PALFINGER, er gilt für viele österreichische Industrieunternehmen, er kann auch für die gesamte österreichische Wirtschaft gelten. Damit das Comeback Zukunft hat.

PALFINGER

Das internationale Technologie- und Maschinenbauunternehmen Palfinger ist der weltweit führende Anbieter innovativer Kran- und Hebelösungen. Mit rund 11.000 Mitarbeitern, 34 Fertigungsstandorten und einem weltweiten Vertriebs- und Servicenetzwerk mit über 5000 Stützpunkten garantiert Palfinger unmittelbare und optimale Kundennähe.

Als Technologieführer strebt das Unternehmen danach, durch ökonomisch und ökologisch zukunftsfähige Lösungen und Produkte den Unternehmenserfolg seiner Partner langfristig zu sichern. Auf Basis seiner breitgefächerten Modellpalette treibt Palfinger daher die Einsatzmöglichkeiten
für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz voran.

Die PALFINGER AG notiert seit 1999 an der Wiener Börse und erzielte 2020 einen Umsatz von 1,53 Mrd. Euro.

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INFORMATION

Die Seiten „Comeback“ beruhen auf einer Medienkooperation mit der „Presse“ und sind mit finanzieller Unterstützung der Palfinger AG entstanden.


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