Management

Von Alexander dem Großen lernen

Statue von Alexander dem Großen in Thessaloniki
Statue von Alexander dem Großen in ThessalonikiPixabay
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Kolumne "Hirt on Management": Folge 152. Was Manager und Managerinnen vom klassischen Heros der Antike lernen können.

Haben Sie gute Lehrer

Alexanders Vater, König Philipp II. von Makedonien, machte den griechischen Philosophen Aristoteles zum Hauslehrer von Alexander.

Durch den Umgang mit einem herausragenden Philosophen und Universalgelehrten der Geschichte erhielt Alexander nicht nur eine umfassende Bildung, sondern wurde auch im logischen Denken und der reflexiven Naturbetrachtung geschult.

Die praktische Lektion für Managerinnen und Manager von heute: Lesen Sie die Bücher und Publikationen der führenden Denkerinnen und Denker unserer Zeit. Umgeben Sie sich mit den intelligentesten, erfahrensten und umfassend gebildetsten Beratern, die Sie bekommen können.

Suchen Sie nicht nach Beratern, die „gut zu Ihnen passen“, und vielleicht nur ihre Vorurteile bestätigen („Schmeichelkätzchen“), sondern nach Beratern, die Ihnen wirklich helfen, einen neuen Blick auf die Dinge zu werfen und sich auf ein neues Leistungsniveau zu heben, auch wenn das, auf den ersten Blick, ein bisschen unangenehm erscheint. Fitnesstraining und Gewichte heben ist das auch…

Durchschlagen Sie den gordischen Knoten

Der Legende nach soll Alexander in der phrygischen Hauptstadt Gordion, den kunstvoll gebundenen und als unauflöslich geltenden, gordischen Knoten, mit seinem Schwert durchschlagen haben. Ein Orakel hatte über den gordischen Knoten prophezeit, dass nur derjenige, der diesen Knoten löse, die Herrschaft über Asien erringen könne.

Wie dem auch sei, hat Alexander in seinem Leben immer wieder hohe Entschlossenheit, unkonventionelles Denken und die Bereitschaft schnell zu entscheiden und konsequent umzusetzen, gezeigt.

Besiegen Sie den überlegenen Gegner durch Ablenkung und Angriff des Zentrums

Sowohl bei der Schlacht bei Issos (333 v. Chr.), als auch bei der Schlacht von Gaugamela (331 v. Chr.) stand Alexanders Armee einem drei- bis zehnmal so großen persischen Heer gegenüber, und doch gelang Alexander beide Male ein überragender Sieg.

Er wandte in beiden Fällen die gleiche Taktik an, nämlich, in einem ersten Schritt, den überlegenen Gegner zu expansiven Manövern zu verleiten, die dessen Zentrum schwächten, um dann, in einem zweiten Schritt, im richtigen Moment, mit der schweren Reiterei, das exponierte Zentrum des Gegners, wo auch die Heerführer und der Großkörnig der Perser, Dareios, positioniert waren, entscheidend in Bedrängnis zu bringen und damit die Schlacht letztendlich zu gewinnen.

Diese, zugegebenermaßen risikoreiche, Taktik des Alexander zeigt uns jedenfalls, dass auch überlegene Gegner überwunden werden können, wenn man eine intelligente Taktik zur Anwendung bringt.

Managerinnen und Manager dürfen sich daher nicht von größeren Wettbewerbern einschüchtern lassen, denn Größe hat nicht nur Vorteile, sie führt auch oft zu Selbstbezogenheit, Selbstzufriedenheit und Schwerfälligkeit, die den Gegner angreifbar machen.

Das Wichtigste in Kürze

Suchen Sie nach Beratern, die Ihnen wirklich helfen, einen neuen Blick auf die Dinge zu werfen und sich auf ein neues Leistungsniveau zu heben. Zeigen Sie hohe Entschlossenheit, unkonventionelles Denken und die Bereitschaft schnell zu entscheiden und konsequent umzusetzen. Lassen Sie sich von größeren Wettbewerbern nicht einschüchtern, Größe macht angreifbar.

In der nächsten Kolumne beschäftigen wir uns mit der Frage, warum ihre Human Resource Funktion eine Strategie benötigt und was Ihre HR-Strategie enthalten sollte.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 18. Juni zum Thema „Warum Kompetenz schädlich ist“.

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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