Das Interview mit Regierungskritiker Protassewitsch sei "reine Propaganda“ und unter Zwang aufgezeichnet worden, so die Menschenrechtsorganisation Wjasna.
Die Menschenrechtsgruppe Wjasna hat ein nach ihren Angaben unter Zwang aufgezeichnetes Fernseh-Interview mit dem inhaftierten belarussischen Regierungskritiker Roman Protassewitsch angeprangert. "Was auch immer er jetzt sagt, es ist reine Propaganda", sagte Wjasna-Chef Alex Bjaljazki am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Das Interview sollte später am Donnerstag (19.00 Uhr MESZ) ausgestrahlt werden.
Der 26-jährige Journalist Protassewitsch war demnach mit "unfairen, aber sehr ernsten Anschuldigungen" konfrontiert und so "mindestens psychologisch bedroht" und unter Druck gesetzt worden, so Wjasna. Der belarussische Staatssender ONT hatte am Donnerstagvormittag einen Trailer des Studiointerview mit Protassewitsch veröffentlicht und dieses als "emotionales" Spektakel beworben. Darin ist Protassewitsch mit ernstem Gesicht zu sehen, im Hintergrund läuft furchterregende Musik.