Belarus

Belarus: Inhaftierter Regierungsgegner wohl unter Zwang interviewt

imago images/NurPhoto
  • Drucken

Das Interview mit Regierungskritiker Protassewitsch sei "reine Propaganda“ und unter Zwang aufgezeichnet worden, so die Menschenrechtsorganisation Wjasna.

Die Menschenrechtsgruppe Wjasna hat ein nach ihren Angaben unter Zwang aufgezeichnetes Fernseh-Interview mit dem inhaftierten belarussischen Regierungskritiker Roman Protassewitsch angeprangert. "Was auch immer er jetzt sagt, es ist reine Propaganda", sagte Wjasna-Chef Alex Bjaljazki am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Das Interview sollte später am Donnerstag (19.00 Uhr MESZ) ausgestrahlt werden.

Der 26-jährige Journalist Protassewitsch war demnach mit "unfairen, aber sehr ernsten Anschuldigungen" konfrontiert und so "mindestens psychologisch bedroht" und unter Druck gesetzt worden, so Wjasna. Der belarussische Staatssender ONT hatte am Donnerstagvormittag einen Trailer des Studiointerview mit Protassewitsch veröffentlicht und dieses als "emotionales" Spektakel beworben. Darin ist Protassewitsch mit ernstem Gesicht zu sehen, im Hintergrund läuft furchterregende Musik.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Roman Protassewitsch
Belarus

Protassewitsch unter Hausarrest

Wende im Fall des Bloggers, den das Regime nach Zwangslandung in Minsk verhaftet hatte: Er wurde vom KGB-Gefängnis in eine überwachte Wohnung transferiert.
Belarus

Blogger Protassewitsch und Freundin nun im Hausarrest

Der Demokratie-Aktivist durfte überraschend das Gefängnis verlassen.
MINSK, BELARUS - MAY 28, 2021: Belarus President Alexander Lukashenko holds a meeting with the heads of delegations to a
Sanktionen

Belarus: Lukaschenko besuchte österreichische Firma, Kritik aus Wien

Der belarussische Präsident besuchte einen Betrieb der österreichischen Firma Kronospan in Belarus. Das Außenministerium in Wien bezeichnete das als Instrumentalisierungsversuch. Die holzverarbeitende Industrie ist nicht von EU-Sanktionen betroffen.
Analyse

Das Feilschen um die österreichischen Interessen in Belarus

Österreich hat mit seiner Position zu den Sanktionen gegen Belarus international Kritik geerntet. Dabei hat die Regierung nur so agiert, wie es Deutschland schon immer getan hat.
Belarusian Community Protest In Amsterdam The Belarusian community in The Netherlands is walking around the center of Am
EU-Sanktionen

Eine Fußnote brach Österreichs Belarus-Blockade

Die Außenminister der Union geben grünes Licht für die Isolation von Wirtschaftssektoren, die das Lukaschenko-Regime finanzieren. Beim Finanzsektor gab Österreich erst nach einer Klausel ohne Rechtskraft nach.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.