Sicherheitsgesetz

Aktivistin Chow Hang Tung an Tiananmen-Jahrestag festgenommen

Aktivistin Chow Hang Tung wurde wegen Förderung einer nicht genehmigten Versammlung verhaftet. Die chinesische Regierung hatte das Gedenken am Tiananmen Jahrestag verboten.

Die Hongkonger Polizei hat Freitag die Aktivistin Chow Hang Tung verhaftet. Sie ist die stellvertretende Vorsitzende einer Gruppe, die jährliche Mahnwachen zur Erinnerung an die Niederschlagung der chinesischen Protestbewegung auf dem Pekinger Platz des Himmlischen Friedens 1989 organisiert. Chow sei wegen Förderung einer nicht genehmigten Versammlung verhaftet worden, teilte Chiu Yan Loy von der Hongkonger Allianz zur Unterstützung Patriotischer Demokratiebewegungen in einer Textnachricht an die Nachrichtenagentur Reuters mit. "Sie wollte nur in den Victoria Park gehen, eine Kerze anzünden und gedenken", sagte Chiu und fügte hinzu, er glaube, dass die Verhaftung dazu gedacht war, all diejenigen zu verschrecken, die ähnliches vorgehabt hätten.

Tausende von Hongkonger Polizisten patrouillieren heute auf den Straßen der Stadt, um Gedenkversammlungen zum Tiananmen-Jahrestag zu verhindern. Bereits das zweite Jahr in Folge hatte die Regierung sämtliche Mahnwachen verboten. Die Veranstalter teilten bereits Ende Mai mit, dass sie mit ihrem Antrag zur Aufhebung eines polizeilichen Verbots vor einer Berufungskommission gescheitert waren. Wie auch schon im vergangenen Jahr begründeten die Behörden die Maßnahme mit der Coronavirus-Ansteckungsgefahr und einer "ersten Bedrohung für das Leben und die Gesundheit aller Bürger". Das Hongkonger Sicherheitsbüro warnte in einer Erklärung ausdrücklich davor, an illegalen Versammlungen teilzunehmen oder gegen das sogenannte Sicherheitsgesetz zu verstoßen.>>> Hongkonger "Tiananmen"-Museum vor Gedenktag geschlossen

Vergangenes Jahr widersetzten sich jedoch Tausende in Hongkong dem Verbot. Sie versammelten sich im Victoria Park in der Innenstadt und bildeten mit Kerzen in der Hand lange Menschenketten. Dieses Jahr jährt sich das Massaker auf dem Tiananmen-Platz in Peking bereits zum 32. Mal.

(APA)

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