Leitartikel

Die neue Normalität heißt, dass jetzt vieles teurer wird

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Cappuccino in Pink Cups on Pink Background Toronto, ON, Canada PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY CR_JEWA210210-637741-01(c) imago images/Cavan Images (Cavan Images via www.imago-images.de)
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Die Inflation ist so hoch wie seit vielen Jahren nicht. Doch wer schaut schon auf den Preis, wenn endlich wieder „ein Sommer wie damals“ lockt?

Und jetzt auch noch der Kaffee. Zuletzt verging kaum ein Tag, an dem nicht irgendeine Branche oder ein Konzern erklärte, man müsse – leider, leider – die Preise „adaptieren“. Kaffee wird teurer, weil in Brasilien eine Dürre droht, heißt es. Waschmittel, Kosmetika und Windeln werden teurer, weil Transportkosten steigen. Lieferschwierigkeiten und hohe Rohstoffpreise haben dazu geführt, dass Industrie und Baubranche die Preise erhöhen. Und bald wird auch der Tourismus folgen. Die Fluglinien betonen zwar, dass die Preise noch nicht steigen, aber für den Sommer könne man nichts versprechen. Heißt: Natürlich wird's mehr kosten. Und die Beweggründe, warum Rohstoff, Kerosin und Co. teurer werden, kann man in den meisten Fällen getrost als Vorwand bezeichnen. Der Kaffeepreis spielt bei der Kalkulation einer Nescafé-Kapsel eine homöopathische Rolle. Am Ende geht es um Begehrlichkeiten. Und nach einem monatelangen Konsumstau sind diese dementsprechend groß.

Tatsächlich kann vorerst niemand sagen, ob diese Teuerung eine kurzfristige unangenehme Nebenerscheinung der wirtschaftlichen Erholung ist oder gar der Auftakt zu einer langfristigen Entwicklung, die da lautet: hohe Inflation, keine Zinsen. Auf gut Deutsch: Die breite Masse zahlt jetzt all die Staatshilfen und Schuldenberge doppelt und dreifach zurück.

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