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Schönborn: Religionsatlas statt Islam-Landkarte

Kardinal Christoph Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn (c) imago images/SKATA (via www.imago-images.de)
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Kardinal will nicht eine Religion „herauspicken“.

Wien. Kardinal Christoph Schönborn denkt einen Religionsatlas als Alternative zur Islam-Landkarte an. In einem Kommentar für die Tageszeitung „Heute“ fragt er sich, warum eine Religion „herausgepickt“ worden sei. Der vorbildliche Religionsfrieden in Österreich basiere auf gegenseitigem Vertrauen, auf Dialog und Wertschätzung.

Schönborn hält es für gefährlich, wie er schreibt, wenn der Eindruck entsteht, eine der Religionsgemeinschaften werde unter Generalverdacht gestellt. Das Strafrecht sei klar genug, um staatsfeindliche und terroristische Tendenzen zu verfolgen.

Indes hat die Polizei wie zuvor in Wien auch in St. Pölten in der Nähe von islamischen Einrichtungen angebrachte „Warnschilder“ sichergestellt. Die Schilder tragen die Aufschrift „Achtung! Politischer Islam in deiner Nähe“ und verweisen auf www.islam-landkarte.at. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ermittelt.

Die Suchfunktion der Karte ist derzeit nicht verfügbar – Initiator Ednan Aslan zufolge handelt es sich aber nur um eine kurzzeitige Unterbrechung wegen eines Wechsels des IT-Betreibers. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2021)

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