Finale im Machtkampf und Hetze in den sozialen Netzwerken. Mit einer Strategie aus Einschüchterung und Lockangeboten zielt Benjamin Netanjahu auf das Lager rechter Rivalen.
Wien/Jerusalem. Die ohnehin aufgewühlte politische Debatte in Israel ist aufgeheizt wie selten, und der Sabbat bot den Parteien nur eine kurze Verschnaufpause von den hektischen Aktivitäten rund um die Regierungsbildung. Aufseiten der Likud-Partei Benjamin Netanjahus regiert die Panik, in den sozialen Netzwerken stachelt sie den Mob auf.
Parteigänger des Premiers riefen radikale Anhänger und Aktivisten der Siedlerbewegung zu Protesten vor dem Haus Ayelet Shakeds auf. Hunderte strömten zusammen, um die Vertraute des Yamina-Chefs, Naftali Bennett, und designierte Innenministerin, einst selbst Mitarbeiterin Netanjahus, einzuschüchtern. Ähnlich war es auch einer künftigen Ministerin der linken Meretz-Partei ergangen. Netanjahu-Sohn Jair beschimpfte Bennett als „Abschaum“. Seit Tagen kursieren in den sozialen Medien überdies Fotomontagen der beiden Yamina-Politiker, die sie mit dem Palästinensertuch zeigen.