Radarmessungen

Wankender Grund

Insar schlägt Alarm: Der Boden um diesen Vulkan, den Corbetti in Äthiopien, hebt sich um 6,6 Zentimeter im Jahr!
Insar schlägt Alarm: Der Boden um diesen Vulkan, den Corbetti in Äthiopien, hebt sich um 6,6 Zentimeter im Jahr!(c) Science Photo Library / picturedesk
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Die Erdoberfläche ist ständig in Bewegung, oft durch menschliches Zutun. Mit Radar lassen sich von Satelliten aus Bedrohungen erkennen.

Wenn Bergwerke geschlossen werden, dann senkt sich allmählich der Erdboden über den nicht mehr gestützten und ausgepumpten Schächten, so war das zunächst auch bei Minen in Belgien, in denen von den 1920er- bis in die 1980er-Jahre Kohle aus Tiefen von bis zu 1050 Metern geholt wurde. Aber bald hob sich der Boden wieder, gegen alle Erwartungen und aus nicht restlos geklärten Gründen, vermutlich spielte das Aufquellen von Mineralien durch das eindringende Wasser mit.

Wie auch immer, der Boden hob sich, in zwei Jahrzehnten um zwei Zentimeter, das ging zweifelsfrei aus Satellitenmessungen mit Radar hervor, die André Vervoort (Leuven) ausgewertet hatte (International Journal of Mining Science and Technology 28, S. 53). Messungen mit GPS-Stationen hätten das Gleiche ergeben, sie können Bewegungen der Erdoberfläche im Bereich von unter einem Millimeter detektieren, aber nur punktuell. Satelliten hingegen können riesige Flächen in ihren Detektoren behalten, sei es im visuellen Bereich, sei es in dem der Gravitation: In Letzterem hat man – mit Grace-Satelliten der Nasa – etwa bemerkt, dass in Indien großflächig Grundwasser übernutzt wird, man kann daraus schließen, dass das den Boden sinken lässt (Nature 460, S. 999). Und mit Lasern kann man etwa die Dicke und den Fluss von Gletschereis dokumentieren (Science, 368, S. 1239).

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