Fußballbücher

Ist Literatur über Fußball Schund? Ein Gegenbeweis

Fußballbücher sind selten etwas für die Massen. Die gehen lieber ins Stadion.
Fußballbücher sind selten etwas für die Massen. Die gehen lieber ins Stadion.Action Images via Reuters
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Lang hielt man Literatur über Fußball für Schund. Zu Unrecht. Seit Nick Hornbys „Fever Pitch“ hat sich viel getan – auch in Österreich.

„Es war einmal ein armer kleiner Bub, der war kaum sieben Jahre alt, aber schon loderte in ihm eine Leidenschaft: er liebte den Fußball über alles.“ Mit diesen Worten beginnt Ödön von Horváths Sportmärchen „Legende vom Fußballplatz“, das 1925 in der satirischen Wochenzeitschrift „Simplicissimus“ erschien.

In dem Text wohnt der Bub einem überirdisch guten Match bei. „Das Spiel hatte begonnen um nimmermehr beendet zu werden und die Zweiundzwanzig spielten wie er noch nie spielen sah.“ Bloß hat das Ganze einen Haken. Denn das Märchen endet so: „Seit dieser Zeit hat niemand mehr den armen kleinen Buben auf einem irdischen Fußballplatze gesehen.“ Mit anderen Worten, der kleine Bub hat sich beim Zuschauen den Tod geholt. Horváths Märchen spiegelt die kritische Sicht des Autors auf das Massenphänomen Fußball, insbesondere dessen passive Konsumenten, wider.

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