Rote Zone in der Hauptstadt Phnom Penh: Arbeiter warten diszipliniert auf die Verteilung von Lebensmitteln.
Reportage

Kambodscha, das entzauberte Wunderreich

Das neue Leben begann wie in einem Rausch der Freiheit – unbeschwert und maskenlos. Doch dann kam die Pandemie auch nach Kambodscha – und ein Albtraum begann.

Ende Dezember 2020 geht ein Traum in Erfüllung, wir landen in Phnom Penh. Und das in diesem Jahr! Wir sind gekommen, um zu bleiben. Das Land war uns bekannt, der Plan über Jahre geschmiedet. Den Anlass dazu samt Visum gab die Anstellung meines Partners bei einer kleinen NGO. Nach der 14-tägigen Quarantäne im per Zufallsprinzip zugeteilten Hotel war es so weit. Wir waren in „unserer“ neuen Stadt, in einem Land gelandet, in dem Covid-19 („Corona“ sagt in Kambodscha niemand) keine Rolle spielte: alles offen, gute Zahlen.

Seit Beginn der Pandemie waren in dem 16-Millionen-Einwohner-Land knapp 500 Covid-19-Fälle und kein einziger Todesfall registriert worden. Es hatte nur zwei lokale Cluster gegeben, zuletzt im November 2020. Strikte Grenzkontrollen (auch für kambodschanische Wanderarbeiter), rigorose Einreisebestimmungen (kein Tourismus), warmes Klima, geringer Körperkontakt (kein Händeschütteln, kein Bussi-Bussi), Masken im Alltag – es gab viele Erklärungsversuche für die entspannte Lage, sogar die Theorie, dass in der Region bereits einmal eine andere Covid-Variante umgegangen war (Grundimmunisierung).

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