Geldpolitik der US-Notenbank

Wie kommt die Fed da wieder raus?

US-Notenbank-Chef Jerome Powell will die Fehler seines Vorvorgängers nicht wiederholen und hält sich mit Aussagen zurück.
US-Notenbank-Chef Jerome Powell will die Fehler seines Vorvorgängers nicht wiederholen und hält sich mit Aussagen zurück.REUTERS
  • Drucken

Die Stunde der Wahrheit für das größte geldpolitische Experiment der Nachkriegszeit rückt näher. Neue Inflationszahlen stehen an, und Anleger blicken mit Argusaugen auf die Entwicklung im Juni und Juli.

New York. Es war im Mai 2013, als der damalige Notenbankchef Ben Bernanke andeutete, dass die Fed unter Umständen schon bald das Volumen an Anleihekäufen reduzieren könnte. Obwohl die Debatte nicht neu war und der Währungshüter im Prinzip die gleichen geldpolitischen Floskeln wie in den Monaten zuvor wiederholt hatte, brach Panik aus. Aktien stürzten ab, und Renditen für Staatsanleihen stiegen rasant an. Der Begriff „Taper Tantrum“ (Wutanfall der Märkte nach der Reduktion der Anleihekäufe) war geboren, und Investoren begannen sich zu wundern, wie die Zentralbank den Exit aus ihrer ultralockeren Politik jemals ohne Verwerfungen an den Märkten hinkriegen kann.

Notenbank ist vorsichtiger

Aus heutiger Sicht war die damalige Debatte fast schon kleinlich. Die Bilanz der Fed war von 2008 bis 2013 von einer Billion Dollar auf drei Billionen Dollar gewachsen. Zu einem echten Exit kam es nie, und als Folge des gewaltigen Corona-Stimulus steht die Fed-Bilanz heute bei acht Billionen Dollar. Obwohl die US-Konjunktur boomt und die Inflationsrate im April auf 4,2 Prozent gestiegen ist, pumpt die Notenbank weiterhin monatlich 120 Milliarden Dollar in die Märkte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.