Comedy

Malarina: Zum Schießen komisch

Zu einem Teil parodiert Malarina die serbische Eitelkeit. Der Rest ist echt.
Zu einem Teil parodiert Malarina die serbische Eitelkeit. Der Rest ist echt. (c) Carolina Frank
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Malarina hat im Kabarett ihren Platz gefunden: Die Austro-Serbin Marina Lackovic holt harte Themen auf die Bühne, über die man zuvor nicht so gelöst lachen konnte.

„Zuerst kommen die Umlaute, dann die Grillwürschtel, dann die Xenophobie“ – und dann ist man so eine echte Tirolerin wie Marina Lackovic. Die Kabarettistin, ihr Bühnenname lautet Malarina, stammt selbst aus einer serbischen Gastarbeiterfamilie, die wie viele andere in Österreich blieb, weil es in der Heimat irgendwann nichts mehr gab, zu dem man hätte heimkehren können. Die 30-Jährige lebt heute in Wien und hat eines der Kabarettprogramme geschrieben, die in der Pandemiesituation leider untergingen. In „Serben sterben langsam“ zeigt sie ihre sprachliche Gewandtheit, sie singt und jodelt, demonstriert, wie überzeugend ihre Assimilation entlang der Innsbrucker Nordkette abgelaufen ist. Sie arbeitet sich charmant-scharfzüngig durch die größten Verletzungen der serbisch-österreichischen „Bromance“.

Was schon der Titel verrät, der natürlich auch ein Wink in Richtung Propagandakrieg Österreich-Ungarn gegen Serbien ist, als nämlich unter dem Schlachtruf „Serbien muss sterbien“ der Erste Weltkrieg Feuer fing. Ein heikles Thema, über das man selten so gelöst lachen konnte, wie wenn Malarina das serbische Imageproblem seziert. Nebenher beweist sie, wie sicher ihr ein Platz unter dem Licht eines Scheinwerfers sein sollte. Dabei war es nie ihr Plan gewesen, selbst zu spielen.

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