Zoologie

24.000 Jahre tiefgefroren – und doch am Leben

Komplexer als es aussieht: Das Rädertierchen hat vorne einen Kopf mit Augen und Räderorgan.
Komplexer als es aussieht: Das Rädertierchen hat vorne einen Kopf mit Augen und Räderorgan.Lyubov Shmakova
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Russische Forscher tauten Rädertierchen aus Permafrost auf. Offenbar haben diese einen Mechanismus, mit dem sie sich vor den Eiskristallen schützen.

Nach Zehntausenden Jahren im tiefgefrorenen Zustand wieder aufwachen: Davon träumen nicht nur Science-fiction-Autoren. Hunderte Menschen, meist an einer unheilbaren Krankheit leidend, haben sich – etwa von der „Alcor Life Extension Foundation“ in Scottsdale, Arizona – tatsächlich einfrieren lassen, mit der Hoffnung, dereinst, wenn man ihre Krankheit behandeln kann, aufgetaut und geweckt zu werden.

Kryonik nennt man diese Technik, eines ihrer großen Probleme ist die Bildung von Eiskristallen, die die Gewebe schädigen. So ist es „derzeit nicht möglich, Säugetiere im gefrorenen Zustand am Leben zu erhalten“, erklärt Stas Malavin, Bodenforscher in Puschtschino, Russland. Er und seine Kollegen suchen in sibirischen Permafrost-Böden nach Organismen, die nach langer Zeit, in der ihr Stoffwechsel völlig eingefroren war, wiederbelebt werden können. Bisher ist ihnen das mit Einzellern und Moos gelungen, 2018 immerhin mit einem Fadenwurm. Nun berichten sie in „Current Biology“ (7. 6.) über das erfolgreiche Auftauen eines komplexeren vielzelligen Tieres: nämlich eines Rädertierchens der Gattung Adineta, das laut Radiokarbon-Datierung mindestens 24.000 Jahre im Eis verbracht hat.

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