Unterhaltungselektronik und Möbel

Designer Frank Rettenbacher: Stift, Bild und Rahmen

Der Vorarlberger Frank Rettenbacher pendelt in Amsterdam zwischen den Welten: Unterhaltungselektronik und Möbel. Doch alles beginnt für ihn mit dem Stift in der Hand.

Cello und Zeichenstift. Die beiden nimmt Frank Rettenbacher regelmäßig in die Hand. Er zeichnet Porträts von Freunden und Familie – einfach zum Spaß. Beruflich aber skizziert er mit, worauf bei der jährlichen Internationalen Funkausstellung, der IFA, in Berlin, die ganze Welt neugierig schaut: „Consumer Electronics“, auf denen ein bekannter Markenname steht – Philips nämlich. Als Creative Director eines Designteams in Amsterdam gestaltet der Vorarlberger alles Mögliche, was Schall und Bilder in den Raum wirft – oder zumindest in die Ohren und Augen: Von Kopfhörern über Bluetooth-Lautsprecher bis zu TV-Geräten. Und gerade diese müssen ihr Auftreten bei den Konsumenten zuhause ständig neu definieren: Früher standen Fernseher ganz automatisch im Zentrum der Aufmerksamkeit, ganze Sitzlandschaften orientierten sich an ihnen im Wohnraum, so stolz und froh waren die Menschen, dass die Technik ihr Versprechen von einer besseren Welt zumindest im Privatbereich halten konnte.

Als Möbelstücke waren TV-Geräte in die Wohnungen gekommen, dann verflachten sie zu glatten, kühlen Objekten, die gestalterisch vor allem eines erzählen wollten: Wie viel Erfindergeist, Kompetenz und Technologie in ihnen steckt. Auch so etwas muss Rettenbacher gestalterisch herauskitzeln, doch mit den technischen Details beschäftigt sich das Design heute weniger, eher mit dem „Bild“, das der Fernseher im Raum abgibt. Und gerade ein solches Gerät hat davon immer zwei: den „On“- und den „Off“-Modus. Wenn die Bilder auf dem Display weg sind, bleibt noch immer eines: Und das ist meist groß, schwarz und rechteckig. „Auch damit müssen wir uns natürlich beschäftigen“, sagt Rettenbacher.
Überblendet. „Weniger, aber besser“, solche Leitsätze von Designlegenden wie Dieter Rams muss Frank Rettenbacher nicht täglich vor sich hermurmeln. Für ihn als „Manager“ einer sanften Designevolution sind sie ohnehin Programm. „Weniger“, meint der Designer, ist tatsächlich eine maßgebliche Tendenz. Und konsequent weitergeführt könnte der Fernseher als Objekt auch allmählich verschwinden. Was bleibt und bleiben wird, meint Rettenbacher, sei das Display. Als zukünftige zentrale Darstellungsfläche von „Content“, über welchen Kanal er auch eintrudeln mag.

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