Hybrid Air Vehicles

Ab 2025 soll das Luftschiff Airlander 10 abheben

Sieht so die Zukunft der Luftfahrt auf Kurzstrecken aus?
Sieht so die Zukunft der Luftfahrt auf Kurzstrecken aus? Hybrid Air Vehicles
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Zukünftig sollen auch Luftschiffe Passagiere von A nach B befördern. Geschwindigkeitsrekord stellen sie zwar keinen auf, dafür verursachen sie deutlich weniger CO2-Emissionen.

Wie sieht die Zukunft der Luftfahrt aus? Der britische Hersteller Hybrid Air Vehicles (HAV) ist sich sicher, dass Prallluftfahrtschiffe dabei eine Rolle spielen werden. Bis 2025 will man zehn Airlander 10 produzieren, Luftschiffe, die jeweils bis zu hundert Personen befördern können.

Flugrouten sind schon geplant, darunter etwa von Barcelona nach Palma de Mallorca (4 Stunden, 32 Minuten), von Oslo nach Stockholm (6 Stunden, 33 Minuten), von Liverpool nach Belfast (5 Stunden, 20 Minuten) oder von Seattle nach Vancouver (4 Stunden, 12 Minuten).
Für lange Strecken zeigt sich das Luftschiff hingegen ungeeignet, denn es erreichte bei Tests bisher eine Maximalgeschwindigkeit von 92,6 Kilometern pro Stunde, das ist zehnmal langsamer als eine Boeing.

Weniger CO2-Emissionen

Der Airlander 10 kann zwar nicht mit Geschwindigkeit punkten, dafür aber mit dem geringen CO2-Ausstoß. Genau darin liege der größte Vorteil gegenüber herkömmlichen Flugzeugen, so die Hersteller. Denn das Luftschiff verursacht angeblich nur zehn Prozent der CO2-Emissionen eines normalen Flugzeuges.

Angetrieben wird das Luftschiff durch ein leichtes Gas und ab 2030 mit vollelektrische Motoren. Das ist möglich, da es quasi nur aus zwei riesigen Ballons in länglicher Form besteht.

Der Airlander 10 zeigt sich im Inneren ganz geräumig.
Der Airlander 10 zeigt sich im Inneren ganz geräumig. Hybrid Air Vehicles

Exklusive Ausstattung möglich

Interessenten für den Airlander 10 gibt es bereits. Das erste Modell soll an das schwedische Luxusreiseunternehmen Ocean Sky Cruise gehen, das damit Reisen über den Nordpol möglich machen möchte.

Das Interieur des Flugschiffes wird sich dabei gemäß den hohen Ansprüchen der Kundschaft richten. Breite Ledersitze, Suiten, in denen man schlafen kann und bodentiefe Fenster sind in dem 92 Meter langen, 25 Meter hohen und 43 Meter breiten Luftschiff möglich.

„Seit vielen Jahrzehnten bedeutet Fliegen, in einer Metallröhre mit winzigen Fenstern zu sitzen – eine Notwendigkeit, aber nicht immer ein Vergnügen. Im Airlander ist das ganze Erlebnis angenehm und sogar genussvoll“, erklärte George Land, Direktor für kommerzielle Geschäftsentwicklung bei Hybrid Air Vehicles, in einer Presseaussendung.

Auch abgesehen davon ist sich HAV sicher, dass Luftschiffe der Wachstumsmarkt der Zukunft sind, wie der "Guardian" berichtet. In den nächsten 20 Jahren sollen demnach 265 Airlander auf den Markt kommen.

Testphase noch nicht abgeschlossen

Noch befindet sich das Luftschiff in der Testphase. Mittlerweile wurden bereits sechs Testflüge absolviert, bei seinem zweiten stürzte der Airlander 10 ab. Bei seinem letzten erreichte er jedoch eine Höhe von 2100 Metern und eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Knoten.

Der Airlander 10 bei einem Testflug 2016.
Der Airlander 10 bei einem Testflug 2016. (c) REUTERS (DARREN STAPLES)

Damit der Airlander in Serie gehen darf, müssen übrigens insgesamt 200 unfallfreie Stunden in der Luft nachgewiesen werden. Auch wenn das Luftschiff an Zeppeline erinnert, handelt es sich technisch gesehen übrigens um einen sogenannten Blimp und kommt ohne Metallkonstruktion aus. Die Technik stammt vom Militär, ursprünglich wurde es als Überwachungsfahrzeug für Aufklärungsmissionen in Afghanistan entwickelt. Das Luftschiff kann nämlich von fast allen ebenen Flächen starten und landen.

>>> „Guardian"

(chrile )

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