Titelverteidiger Portugal hat sehr viel mehr als Cristiano Ronaldo zu bieten. Doch Fernando Santos muss sein Team sofort zur Höchstform coachen, denn das Los lässt keinen Platz für Fehler.
Oeiras/Wien. Die „Cidade do Futebol“, die Stadt des Fußballs, hat die Aufregung erst gar nicht erreicht. Ganz nach Plan versammelte Teamchef Fernando Santos am Montagabend Portugals kompletten 26-Mann-Kader zum ersten gemeinsamen Training in dem eindrucksvollen Komplex, der 2016 in Oeiras, westlich von Lissabon, eröffnet wurde. Die Quarantäne, von der nach Sergio Busquets' positivem Corona-Test beim letzten Testspielgegner Spanien (0:0) die Rede war, sie entpuppte sich als spanische Ente. Zur Sicherheit wurden kurzfristig aber noch die letzten Mitglieder der portugiesischen EM-Delegation geimpft. Störfaktoren kann der amtierende Europameister bei seiner Mission nicht gebrauchen.
Als wäre die erst zweite Titelverteidigung nach Spanien 2008/2012 nicht schon Herausforderung genug, dürfen sich Santos und sein Team diesmal keine Aufwärmphase wie noch 2016 leisten. Damals genügten den Portugiesen drei Remis – Cristiano Ronaldo verzweifelte beim 0:0 gegen Österreich an Robert Almer und verschoss einen Elfmeter – um als einer der besten Gruppendritten aufzusteigen, erst im Halbfinale gelang der erste und einzige Sieg in 90 Minuten. Denn auch das Finale gegen Frankreich entschied Joker Éder in der Verlängerung.