Analyse

Das gefährliche Patt zwischen der Populistin und dem Lehrer spaltet Peru

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COMBO-FILES-PERU-ELECTION-RUNOFF-CASTILLO-FUJIMORIAPA/AFP/X07403/CESAR BAZAN/MARTI
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Der linke Kandidat, Pedro Castillo, liegt nach Auszählung fast aller Stimmen knapp vorn bei der Präsidentenwahl. Seine rechte Gegnerin, Keiko Fujimori, wirft ihm Betrug vor. Auf Peru kommt eine Zerreißprobe zu.

Das hatten viele befürchtet: Am Montagabend, als etwa 95 Prozent der abgegebenen Wahlzettel ausgezählt waren und sie mit 95.000 Stimmen zurücklag, rief Keiko Fujimori: „Betrug!“ In ihrer dritten Stichwahl um das peruanische Präsidentenamt behauptete sie, von Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung der Wahlzettel zu wissen.
Triftige Beweise legte die Kandidatin des rechtskonservativen Bündnisses Fuerza Popular („Volkes Kraft“) nicht vor. Fujimoris Vorwurf deckt sich auch nicht mit den Eindrücken internationaler Wahlbeobachter.

Glückwunsch zu friedlicher Wahl

So gratulierte der Leiter der Mission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) am Montagnachmittag Peru für den friedlichen und demokratischen Verlauf der Wahlen und beglückwünschte die Behörden „für die Organisation eines Prozesses von großer Komplexität“.
Damit hat der OAS-Delegierte Ruben Ramirez noch eher untertrieben. Als die Bürger am Sonntag in die Stichwahl gingen, lag Peru bereits auf dem Tiefpunkt der letzten drei Jahrzehnte. Kein Land der Welt verzeichnet – in Relation zu den etwa 32,5 Millionen Einwohnern – mehr Covid-Tote, keine Wirtschaft in der Region brach tiefer ein als jene des einstigen Inka-Landes.

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