Umfrage: Mehrheit der Österreicher sieht EU als gescheitert

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BELGIUM-EU-TUNISIA-DIPLOMACYAFP/POOL/FRANCISCO SECO
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In mehreren EU-Staaten hat der Umgang der Union mit der Pandemie das Vertrauen in das europäische Projekt stark untergraben, zeigt eine neue Meinungsumfrage des European Council on Foreign Relations.

„Wir sind gemeinsam in dieser Krise. Wir werden gemeinsam aus ihr herauskommen: stärker als je zuvor“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag in ihrer Rede vor dem Europaparlament in Straßburg. Diese plakative Zuversicht steht allerdings in scharfem Kontrast zu öffentlichen Meinung in mehreren Mitgliedstaaten, darunter Österreich. Laut einer Reihe neuer Meinungsumfragen im Auftrag des European Council on Foreign Relations (ECFR) ist eine Mehrheit der Franzosen (62 Prozent), Deutschen (55 Prozent), Italiener (57 Prozent), Spanier (52 Prozent) und Österreicher (51 Prozent) der Ansicht, dass die EU „gescheitert“ sei.

Dieses Papier, das der „Presse“ exklusiv vorab vorliegt, legt offen, wie stark der Umgang der Union mit der Pandemie das Vertrauen vieler Bürger in die Handlungsfähigkeit der Union angesichts großen Krisen geschwächt hat. Zugleich sind die Bürger fast aller untersuchten Länder auch über ihre eigenen politischen Systeme verbittert. In Frankreich sagen 66 Prozent der Befragten, dass ihr nationales politisches System „nicht in Ordnung“ sei. Das finden auch 80 Prozent der Spanier und Italiener, 63 Prozent der Bulgaren, 55 Prozent der Portugiesen, 60 Prozent der Polen und 54 Prozent der Ungarn hinsichtlich ihrer nationalen Politiksysteme. Einziger Ausreißer ist Österreich: hier gaben 62 Prozent der Befragten an, dass das heimische politische System „gut funktioniert".

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