Stilkritik

Mit Hoodie und Sneakers: Gabalier, die Pride-Edition

Trachtenloser Gabalier inmitten einer Street-Style-Crowd.
Trachtenloser Gabalier inmitten einer Street-Style-Crowd. Sepp Pail
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Volks-Rock'n'Roller Andreas Gabalier tanzt im Video zu seinem neuen Song „Liebe leben“ die Toleranz und verpasst sich einen Look mit viel Street Credibility, der zu dieser pansexuellen Hymne passen soll.

Der Juni bringt es mit sich: Lifestyle- und andere Marken färben ihre Logos in Regenbogenfarben um, limitierte Editionen von allerlei Produkten kommen, um „Toleranz“ oder „Akzeptanz“ für die LGBTQIA+ Community buhlend (der, zurecht, der Gedanke an pseudo-generöses „Toleriertwerden" durch die Mehrheitsgesellschaft eher aufstößt als sonst etwas), auf den Markt. Mit 1. Juli sind die regenbogenfarbenen Pride-Restposten dann wieder passé, wobei, immerhin, die meisten Großkonzerne sich entsprechende Diversity-Regeln längst in die Firmenstatuten geschrieben haben.

Und nun also: Andreas Gabalier, Volksrocker mit kessem Logo im Discolook - und übrigens auch Trachtendesigner. Sein neuer Song, wahrscheinlich ein vorprogrammierter Hit, „Liebe leben“ tanzt offenbar die Toleranz und lässt mit ganz neuen Tönen aufhorchen: Nicht mehr nur Manderl mit Weiberl ohne Zwischentöne (für seinen früheren Sager, der ohne jede Missgunst als homo- und transphob ausgelegt werden konnte, entschuldigte sich Gabalier nun wohl am Rande eines Medientermins in Wien), sondern jetzt eben: „Ob Frau und Mann / Oder Mann und Mann / Oder zwei Mädchen dann / Irgendwann.“ 

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