Kommentar

Asylwerber unter Generalverdacht

Flüchtlinge auf Lesbos
Flüchtlinge auf LesbosREUTERS
  • Drucken

Die Pläne zu Asylzentren sind völkerrechtlich und humanitär zweifelhaft.

Kaum wird die Migration stärker, tauchen Ideen auf, es Menschen auf der Flucht zu verunmöglichen, in Europa zu bleiben. Der jüngste dänische Vorstoß, Asylwerber außerhalb des Landes in Zentren zu verfrachten, ist völkerrechtlich umstritten. Er lässt vergessen, warum es eigentlich einen Anspruch auf Schutz gibt, der vor wenigen Jahrzehnten auch vielen Europäern das Leben gerettet hat. Es gibt ihn, weil nach wie vor Menschen auf dieser Welt verfolgt werden. Es geht um ihre Sicherheit und um ihr Leben.

Mit dem neuen Vorstoß sollen aber Menschen, die möglicherweise Schutz bedürfen, präventiv abgeschoben und kaserniert werden, obwohl ihr Asylantrag noch gar nicht geprüft ist. Selbst bei einem späteren positiven Asylbescheid soll ihnen die Aufnahme nicht garantiert werden. Die Last sollen Drittstaaten tragen, die Zielländer der Flucht nehmen sich damit gegen Bezahlung aus der Verantwortung. Wohin das führt, belegen die Zustände in libyschen Lagern, wo Menschen misshandelt und vergewaltigt werden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

GREECE FRONTEX BORDERS POLICE
Bericht

„Frontex ist unfähig, seine Erwartungen zu erfüllen“

Europas Grenz- und Küstenwache der Union legt kaum Rechenschaft über ihr Tun ab und liefert kaum messbaren Mehrwert.
Demonstration against Denmark s migration policy, Copenhagen, Denmark Copenhagen, Denmark. 19th, May 2021. Thousands of
Asylpolitik

ÖVP für Asylzentren in Drittstaaten

Ein umstrittenes dänisches Gesetz zur Überstellung von Asylwerbern in Drittstaaten sorgt für Zustimmung in Österreich. Aus Brüssel erntet Kopenhagen scharfe Kritik.
Rescuers from the Spanish Coast Guard carry a coffin containing the recovered body of one of the four deceased migrants to a transfer van at the port of La Restinga, on the Canary Island of El Hierro
Bericht

Starben 2000 Menschen durch illegale EU-Manöver an den Grenzen?

Der britische „Guardian“ bringt die EU-Grenzschutzagentur Frontex und sogenannte „Push-back“-Manöver in Verbindung mit Tausenden toten Migranten. Es gibt neue Berichte über die Brutalität der Grenzpolizisten.
GREECE FRONTEX BORDERS POLICE
Bericht

„Frontex ist unfähig, seine Erwartungen zu erfüllen“

Europas Grenz- und Küstenwache der Union legt kaum Rechenschaft über ihr Tun ab und liefert kaum messbaren Mehrwert.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.