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Das Spiel mit dem Netz, das die Jungen dauernd spielen

Eine junge Frau spielt Roundnet im Park, auch Spikeball genannt.
Eine junge Frau spielt Roundnet im Park, auch Spikeball genannt. NurPhoto via Getty Images
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Der Trendsport „Spikeball“ hat die Parks erobert.

Was haben Stand-up-Paddling, Aerial Yoga und eine Slackline gemeinsam? Sie sind alle irgendwann aus dem sprichwörtlichen Nichts aufgetaucht. Und plötzlich sahen sich alle jungen Leute, die etwas auf ihre Fitness hielten, gezwungen, zwischen Bäumen zu balancieren und stehend über die Alte Donau zu gleiten. Trendsportarten also.

Eine weitere solche ist vor ein, zwei Jahren nach Österreich gekommen und lässt sich derzeit in fast jedem Park beobachten: die Quartette aus jungen Menschen, die sich um ein schwarzes Netz auf Plastikfüßen scharen und einen gelben Gummiball hin- und her schupfen.

Die Rede ist vom US-amerikanischen Roundnet, wobei sich hierzulande der Markenname des Herstellers „Spikeball“ als Bezeichnung durchgesetzt hat. Je zwei Spieler versuchen dabei gemeinsam, den Ball so gefinkelt auf das Netz zu schlagen, dass ihn das andere Team nicht erwischt und er auf den Boden fällt. Geschlagen wird mit der bloßen Hand, auch das gegenseitige Aufspielen ähnelt dem Beachvolleyball.

Beim ersten Mal – es ist noch nicht lang her – muss sich die Spielerin auf einige missglückte Versuche einstellen. Man kann ja Volleyball spielen, beim Tennis ist man auch ganz passabel. Warum will dann der blöde Ball nicht auf dem Netz landen?

Das Positive an Spikeball: Die Lernkurve steigt exponentiell, und zwar im Minutentakt. Und schon schmettert man den Ball à la Mila Superstar in Richtung Gegner oder gibt ihm mit einem gefühlvollen Schubs einen unhaltbaren Effet. Schau, wir sind genauso cool wie die Sportstudenten da drüben!

Was den Feelgood-Faktor noch verstärkt: Hat man es einmal heraußen, lässt sich Spikeball problemlos mit einem sommerlichen Getränk kombinieren. Die Verletzungsgefahr ist relativ gering. Stilecht natürlich nur mit gelb-schwarzer Bierdose.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.06.2021)

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