Einwurf

Europäer verlieren Vertrauen in die EU

Die EU muss ihre Handlungsfähigkeit im Katastrophenfall unter Beweis stellen.

Die Enttäuschung über die EU-Institutionen hat unter dem Eindruck der Pandemie stark zugenommen. Eine soeben vom European Council on Foreign Relations (ECFR) publizierte Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit der europäischen Staatsangehörigen, darunter auch die Österreicher, das Vertrauen in die EU und ihre Kompetenz, im Angesicht einer größeren Krise fähig zu agieren, verloren hat. In Deutschland zeigt sich dies besonders augenfällig: Die Meinung, die Covid-Krise verdeutliche, dass die EU-Integration über das Ziel hinausgeschossen sei, hat gegenüber 2020 um zehn Prozentpunkte zugelegt. Daher wächst der Druck auf Ursula von der Leyen, Charles Michel und andere Führungskräfte der EU, den Bürgerinnen und Bürgern den Wert des europäischen Projekts aufzuzeigen und zu vermitteln, wie die EU nach der Pandemie aussehen und wofür sie stehen wird.

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Mit der Rückgabe lieb gewonnener Freiheiten – wie frei zu leben, zu arbeiten und zu reisen – könnten die EU-Institutionen und die Mitgliedstaaten das Vertrauen in das europäische Projekt recht unmittelbar wieder aufbauen. Eine weitere Chance besteht darin, die Rolle der EU in der Welt nach Corona zu stärken. Gegenwärtig fühlen sich viele Europäerinnen und Europäer alleingelassen und befürchten Druck und Ausgrenzung durch andere internationale Mächte.

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