Gastkommentar

Warum die Chat-Causa eine Chance für den VfGH ist

(c) Peter Kufner
  • Drucken

Gedanken zur Unabhängigkeit der Justiz, zur Unschuldsvermutung und zu den wenig unschuldigen Chat-Nachrichten.

Als die Justiz einst Hannes Androsch, Udo Proksch und Helmut Elsner verfolgte, fand die ÖVP das nicht politisch motiviert. Heute sollte sie ihre Zunge hüten. Trotzdem haben auch Sebastian Kurz, Wolfgang Brandstetter und Christian Pilnacek Recht(e). Und die Bundesregierung hat bei der Nominierung für den VfGH eine Chance.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

I. Die Unschuldsvermutung und die Unabhängigkeit der Justiz: Die Geschehnisse sind an sich weder ungewöhnlich noch spektakulär. Schon früher wurden Politiker von der Justiz verfolgt, schon früher waren Regierungen mit Entscheidungen des VfGH unzufrieden. Neu ist die Unverfrorenheit, mit der eine Regierungspartei die Justiz und den VfGH zu diskreditieren versucht. Das ist aus den verschiedensten Gründen vehement abzulehnen: Nicht nur der viel beschworene Rechtsstaat steht und fällt mit einer unabhängigen Justiz und dem Vertrauen, das die Bevölkerung in sie setzt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

WKStA-Leiterin Ilse-Maria Vrabl-Sanda
Causa Ibiza

Richter, der Kurz befragen soll, steht bereits fest

Die WKStA hat, wie vom Justizministerium angewiesen, den Antrag gestellt, dass ein Richter die Beschuldigteneinvernahme des Kanzlers übernimmt.
Weisung

Warum ein Richter Kurz vernimmt

Der Bundeskanzler wird als Beschuldigter nicht von der WKStA vernommen. Die Opposition tobt, die ÖVP jubelt. Juristen sehen es entspannt.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP)
Justiz

Verfassungsjurist: Kurz' Missbrauch-Vergleich "ist unverschämt"

Angesprochen auf die Kritik der ÖVP an der Justiz, strengt der Kanzler einen Vergleich mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche an.
Maria-Luise Nittel leitet die Staatsanwaltschaft Wien, die größte Anklagebehörde des Landes. Die geplante Einführung eines Bundesstaatsanwaltes begrüßt sie, hält aber auch für möglich, dass in dieser Frage alles so bleibt, wie es ist.
Interview

Politiker im Visier? „Völliger Unsinn!“

Maria-Luise Nittel, die Leiterin der Staatsanwaltschaft (StA) Wien, bestreitet, dass selektiv ermittelt wird, freut sich über den Bundesstaatsanwalt und sieht auch sonst Reformbedarf.
Kanzler Kurz wird wegen Falschaussage im U-Ausschuss verdächtigt.
Vernehmung

Weisung: Kurz wird von einem Richter befragt

Kurz' Anwälte und die Korruptionsstaatsanwaltschaft sind sich uneins, wer die Beschuldigtenvernehmung machen soll. Dem Wunsch des Kanzlers wird nun per Weisung entsprochen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.