Abgesagte Fußball-Revolution

22 Millionen Pfund als Entschuldigung für die Super-League-Idee

Fan-Plakat gegen Super League
Fan-Plakat gegen Super LeagueAPA/AFP/JUSTIN TALLIS
  • Drucken

Die sechs englischen Klubs - Man City bzw. United, Liverpool, Chelsea, Arsenal, Tottenham - sind bereit, den Streit mit der Premier League mit einer Zahlung beizulegen.

Jene sechs englischen Fußballclubs, die sich dem Super-League-Projekt anschließen wollten, sind bereit, den dadurch losgetretenen Streit mit der Premier League gegen die Zahlung einer Summe von 22 Millionen Pfund (25,55 Mio. Euro) beizulegen. Zudem müssen Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin vorerst keine Konsequenzen durch den europäischen Verband fürchten. Die UEFA legte die Verfahren gegen die zu den Gründungsmitgliedern zählenden Clubs am Mittwoch auf Eis.

Das spanisch-italienische Trio hatte empört auf die Einleitung der Disziplinarverfahren reagiert und beruft sich auf die Rückendeckung eines Gerichts in Madrid. Das Handelsgericht will vor dem Europäischen Gerichtshof klären lassen, ob die FIFA und die UEFA Monopolstellungen innehaben, die gegen EU-Recht verstoßen. Die drei Clubs argumentieren zudem, die Super League hätte nur stattfinden sollen, wenn UEFA und/oder der Weltverband FIFA den Wettbewerb anerkannt hätten.

Indes teilten die englische Premier League und der englische Verband (FA) am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung mit, dass das Geld von Manchester City, Manchester United, Liverpool, Chelsea, Arsenal und Tottenham unter anderem für Fans, Nachwuchsentwicklung und kommunale Programme verwendet werden solle.

Zudem stimmte das Sextett Regeländerungen zu, durch die nun scharfe Sanktionen drohen. Jede derartige Aktion wird in Zukunft einen Abzug von 30 Punkten und eine Geldstrafe von rund 29 Millionen Euro (25 Millionen Pfund) pro Verein zur Folge haben.

Bekenntnis zur Premier League

Nach heftigen Protesten aus nationalen Ligen, aus Verbänden sowie von zahlreichen Fangruppen hatten sich nach und nach neun Clubs von dem Projekt abgewandt, darunter alle englischen Vereine. Das Sextett habe noch einmal einen Fehler eingeräumt und sich zur Premier League und dem englischen Fußball bekannt, hieß es.

Mit der jetzigen Summe sowie den Entschuldigungen an Fans, die übrigen Clubs, die Premier League und die FA ist damit in England ein Schlussstrich unter die Angelegenheit gezogen. Die Höhe der Zahlungen ist vergleichbar mit jenen, die die Europäische Fußball-Union (UEFA) vor einigen Wochen angekündigt hatte. Allerdings handelt es nicht um von der UEFA geforderte Bußgelder und auch nicht um einen Prozentsatz der Sendeeinnahmen der nächsten Saison.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.