Neuer Parteichef

FPÖ: Parteiaustritte in der Steiermark aus Protest gegen Kickl

Er ist der designierte neue Parteichef der FPÖ. Doch Herbert Kickls Kür stößt nicht überall auf Gegenliebe.
Er ist der designierte neue Parteichef der FPÖ. Doch Herbert Kickls Kür stößt nicht überall auf Gegenliebe.REUTERS
  • Drucken

Der Gemeinderat von Spielberg und acht weitere Parteimitglieder gründen eine Bürgerliste.

Die Übernahme des FPÖ-Vorsitzes durch Herbert Kickl wird nicht in der ganzen Partei begeistert aufgenommen. In der Steiermark - konkret in Spielberg - haben ein Gemeinderat und acht weitere Parteimitglieder die FPÖ aus Protest verlassen. "Kickl ist als Parteichef nicht tragbar und viel zu radikal", sagte der Gemeinderat Manuel Lackner zur "Kleinen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe).

"Nur schimpfen und keine Lösungen bieten, das bringt nichts", führte Lackner die Corona-Linie des neuen Bundesparteichefs als "gutes Beispiel" an. Aus seiner Sicht wären der zurückgetretene Norbert Hofer oder auch der steirische Landesparteichef Mario Kunasek geeigneter gewesen. Lackner gründet jetzt eine Bürgerliste, "Wir Spielberger".

Bezirksparteichef Wolfgang Zanger ging auf Distanz - und sprach von "zahlreichen Ungereimtheiten in der Kassa" Spielbergs, die er von der Bezirks- und Landespartei überprüfen lassen werde. Lackner wies dies empört zurück: "Es ist eine Frechheit, so etwas in den Raum zu stellen", es sei nie etwas ohne Vorstandsbeschluss aus der Kasse genommen worden, persönlich habe er gar keinen Zugriff gehabt. Er vermutet, Zanger sei wegen der vielen Parteiaustritte "wahrscheinlich ein bisschen böse".

Mitreden beim Rücktritt von Hofer: Wie geht es mit der FPÖ weiter? Diskutieren Sie mit!

>>> Hier geht's zum Forum

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Herbert Kickl wurde am Samstag zum Bundesparteiobmann gewählt. Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer sprach ihm Unterstützung zu.
FPÖ-Parteitag

Nicht alle für Herbert Kickl, aber für die Partei

Dass Herbert Kickl am Parteitag nicht alle überzeugen kann – das wusste er wohl. 88 Prozent stimmten für ihn. Sorgen könnten ihm die Delegierten bereiten, die es aus Mangel an Alternativen taten. Für sie wurde er am Samstag persönlich.
Herbert Kickl polarisiert nicht nur in der Öffentlichkeit, er tut das teils auch in der eigenen Partei.
Zurück

Wie Corona und Herbert Kickl die Freiheitliche Partei retteten

Der neue Obmann schlug rechts außen einen Pflock ein und könnte die Partei nun ein Stück in Richtung Mitte rücken – das alte Modell Haider.
Der neue FPÖ-Chef, Herbert Kickl
Parteitag

Kickl rückt mit 88,2 Prozent an FPÖ-Spitze, Landbauer wird Vize

Herbert Kickls Vorgänger Norbert Hofer erhielt bei der Wahl durch die Delegierten 98,3 Prozent, Heinz-Christian Strache einst sogar 98,7 Prozent Zustimmung.
Dominik Nepp und Udo Landbauer vor der Präsidiumssitzung am 7. Juni, in der über die Nachfolger des zurückgetreten Parteichefs Norbert Hofer entschieden wurde. Udo Landbauer soll in Kickls Stellvertreter-Riege einziehen.
FPÖ

Nepp vor Parteitag: "Gibt große Geschlossenheit innerhalb der freiheitlichen Familie"

Herbert Kickl wird am Samstag offiziell zum neuen FPÖ-Chef gewählt. Der Wiener Parteichef spricht im Vorfeld von einem "ausgezeichneten Ergebnis“, das Medien und Kritiker überraschen werde. Die Tonalität in der Partei könnte sich künftig ändern, räumt er ein.
Herbert Kickl (FPÖ)
Abgrenzung

Schnittmengen mit Identitären? ÖVP und Greenpeace distanzieren sich von Kickl

Natürlich gebe es „inhaltliche Schnittmengen in einzelnen Bereichen“, meint der designierte FPÖ-Chef bezüglich der Abgrenzung zur „Identitären Bewegung". Diese gebe es auch mit der ÖVP - doch die will das so nicht stehen lassen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.