Brüssel-Briefing

Hat Amerika einen Freund in Brüssel?

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US-POLITICS-DIPLOMACY-BIDEN-DEPARTSAFP/BRENDAN SMIALOWSKI
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Der erste EU-US-Gipfel in der Ära nach Donald Trump dürfte offenlegen, wie sehr die Interessen der USA und der Union trotz allen guten Willens auseinander liegen. Das liegt auch am internen Streit in der Kommission darüber, wie offen sie für die Globalisierung sein soll.

Kinder, wie die Zeit vergeht: als zum bisher letzten Mal ein US-Präsident seine Aufwartung in Brüssel machte, war Norbert Hofer noch Infrastrukturminister, und Masken vor dem Gesicht trug man nur, wenn man sich mit dem Gedanken trug, eine Bank zu überfallen. Ersteres weiß ich noch ganz genau, denn an jenem Tag, als Donald Trumps Tross die belgische Hauptstadt kurzzeitig lahmlegte, traf Hofer uns österreichische Korrespondenten zum Lunch und Kennenlernen. Unvergesslich wird mir sein spezieller Sinn für Humor bleiben, der sich in seiner Bemerkung „Dabei gibt's ja gar nicht so viele Schafe hier“ auf meine Feststellung kristallisierte, dass US-Präsidenten auch auf Reisen stets von Scharfschützen begleitet werden ("scharf“, „Schaf": Sie verstehen vermutlich...).

Trump und Hofer sind Geschichte, am kommenden Dienstag werden Joe Biden und die Spitzen der EU eine gemeinsame Erklärung präsentieren, die gleichsam das Credo für die neu entflammte transatlantische Versöhnlichkeit nach vier Jahren „America First!“ sein wird. Bekanntlich hat Europa ja seit Bidens Amtseinführung vor fünf Monaten wieder einen Freund im Weißen Haus. Aber ist das auch umgekehrt so?

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