Der Ausfall hunderter Webseiten wirft die Frage auf, wie riskant es ist, die Infrastruktur des Internets in einige wenige Unternehmen zu legen. Denn wie der Fall von Fastly zeigt, braucht es wahrlich nicht viel, um alles zum Stehen zu bringen.
Twitter, Amazon, Reddit, Nachrichtenportale wie „The Guardian" oder Webseiten der britischen Regierung. Das Internet ist keine Festung der freien Information. Vielmehr ist es ein unübersichtliches Konstrukt aus Dominosteinen. Nur ein Windhauch und es stürzt in sich zusammen, löst eine Kettenreaktion aus, die weite Teile des Internets erfasst. So geschehen am Dienstag bei CDN-Anbieter Fastly, der weltweit 2000 Kunden zählt. Wie das passieren konnte, warum einige von dem Ausfall unbeeindruckt blieben und welche Rolle Fastly dabei spielte. Ein Überblick.
Statt Nachrichten oder Shopping-Angebote gab es von Frankreich über Großbritannien bis in die USA am Dienstag nur Fehlermeldungen. Eine Stunde lang ging bei den 2000 Kunden des CDN-Anbieters Fastly (Content Distribution Network) nichts mehr. Dabei reagierte der US-Dienstleister schnell. Innerhalb von einer Minute sei das Problem erkannt worden, 49 Minuten später isoliert, kurz darauf waren 95 Prozent des eigenen Netzwerks wieder online.