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Volksoper: Womit Robert Meyer Abschied nimmt

APA/ROLAND SCHLAGER
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Der lang gediente Volksopern-Chef präsentierte die elf Premieren seiner letzten Spielzeit.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Dies gilt für die letzte Saison von Volksopern-Direktor Robert Meyer. Sind doch unter den elf Premieren drei, die bereits für vorangegangene Spielzeiten angekündigt waren. Dazu zählen „Schoenberg in Hollywood“ als europäische Erstaufführung, „Boris Godunow“ in der Inszenierung von Peter Konwitschny und Brittens „Tod in Venedig“ in Kooperation mit dem Royal Opera House London (Regie: David Mc Vicar). Der lang gediente Volksopern-Chef nennt sich „glücklich“, in seinen 14 bisherigen Saisonen eine durchschnittliche Auslastung von 82 Prozent erreicht zu haben. Nun hofft er auf eine normale letzte Spielzeit. Sie startet – passend zur Fußball-EM – mit Paul Abrahams „Roxy und ihr Wunderteam“, wo die Titelheldin einer ganzen Mannschaft den Kopf verdreht. Andreas Gergen inszeniert erstmals am Haus.

Es folgt Richard Strauss' „Der Rosenkavalier“ in der Regie von Josef Köpplinger. Wieso doppelt man hier mit dem Staatsopern-Repertoire? „Warum sollten wir auf dieses wunderschöne Stück verzichten?“, meint Meyer. „Lassen Sie sich überraschen, was wir daraus machen.“

Konzertant bringt man Alexander Zemlinskys „Kleider machen Leute“. Mit Kurt Weills „Lady in the Dark“ bekennt sich die Volksoper einmal mehr zu Musicals abseits des Mainstreams. Aber sie setzt auch auf einen Renner der Vergangenheit, „La Cage aux Folles“, nun mit Drew Sarich als Dragqueen Zaza.

„Ängste“ bei Nachfrage spürbar

Ballettchef Martin Schläpfer weckte Vorfreude auf drei Premieren: Sein kraftvolles Stück „Ein Deutsches Requiem“, mit dem er schon vielerorts für Furore sorgte, sowie „Begegnungen“ und „Kontrapunkte“, in denen er eigene neue Choreografien mit solchen von Kollegen kombiniert – Alexei Ratmansky, Andrey Kaydanovskiy, Anne Teresa De Keersmaeker und Merce Cunningham.

Auch der kaufmännische Direktor Christoph Ladstätter hofft auf eine Saison mit normaler Kartennachfrage – noch bemerke man „Vorbehalte und Ängste“. Meyer betonte seine Hoffnung, „dass die Maskenpflicht fällt“. Am Montag findet die letzte Premiere der aktuellen Saison statt, „Leyla und Medjnun“ von Detlev Glanert, als heimische Erstaufführung im Kasino am Schwarzenbergplatz. (tst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.06.2021)

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