Papst Franziskus wirbelt die Tagesordnung der Sommertagung der österreichischen Bischofskonferenz ab Montag in Mariazell gewaltig durcheinander: Wie soll der vom Papst verordnete Reformprozess organisiert werden?
Papst Franziskus reagiert oft rascher, als es viele für möglich halten. Ende vergangener Woche hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx öffentlich gemacht, dass er wegen des strukturellen Versagens der katholischen Kirche im Umgang mit Missbrauch von Kindern und Jugendlichen um seinen Rücktritt angesucht hat. Mit Donnerstag ist das dreiseitige Antwortschreiben des Kirchenoberhaupts datiert. Das Vorgehen ehre Marx, er möge bleiben.
Der Papst reagiert nicht nur oft rasch, er treibt auch oft rasch Dinge voran. Rascher, als es vielen lieb ist, vor allem unter den Bischöfen. So hat er die Tagesordnung für das am Montag beginnende dreitägige Sommertreffen des österreichischen Episkopats in Mariazell durcheinandergewirbelt. Erstmals seit einem Jahr treten die Bischöfe wieder persönlich zusammen, die vergangenen Konferenztagungen mussten per Videoschaltung abgehalten werden. Corona, what else.