Die Welt bis Gestern

„Jeden, der schief schaut, töten“

Angeblicher „Kampf für Europa“. Bild aus der NS-Propagandazeitschrift  „Signal“.
Angeblicher „Kampf für Europa“. Bild aus der NS-Propagandazeitschrift „Signal“. Getty Images
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Er wird nie vergessen werden: Der Überfall der Deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 hatte in Planung und Durchführung kriminellen Charakter.

Drei Millionen Soldaten der Deutschen Wehrmacht folgten am 22. Juni 1941, einem Sonntag, um 3.15 Uhr einem Angriffsbefehl, wie es ihn in seiner größenwahnsinnigen Wucht in der Geschichte selten gab: Es galt, die Sowjetunion zu erobern, den dort herrschenden Bolschewismus auszuradieren und den Staat aufzulösen, das Land mit seinen Ressourcen als „deutschen Lebensraum“ in Besitz zu nehmen und auszuplündern, die Bewohner zu versklaven oder zu ermorden. Und all dies ohne Kriegserklärung und ohne dass vom Gegner ein Angriff zu erwarten gewesen wäre. Im Gegenteil: Zum Erstaunen der Welt waren die beiden weltanschaulich so verschiedenen Diktaturen Hitlers und Stalins in einer Allianz verbunden. Sie hatten soeben erst Einvernehmen bei der Aufteilung Polens erzielt. An eben diesem Wochenende im Juni 1941 rollten sowjetische Transporte mit Getreide und Erdöl in das Deutsche Reich.

In der Regel spricht man daher vom „deutschen Überfall“ auf die Sowjetunion. Eigentlich waren alle überrascht davon, die deutsche Bevölkerung und der Rest der Welt. Zu groß war das Verwirrspiel. Das heißt aber nicht, dass dieser Feldzug nicht systematisch vorbereitet worden wäre. Die Generäle wussten spätestens am 30. März 1941 Bescheid. Sie wurden in einem mehr als zwei Stunden dauernden Monolog von Hitler informiert, dass es sich nicht um einen Kriegszug, wie man ihn kannte, handeln würde. Er gehe vielmehr über das Ziel, die feindliche Armee zu schlagen, hinaus.

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