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Wie der Immobilienmarkt auf die Inflation reagiert

Die Preise für Immobilien kennen derzeit nur eine Richtung: nach oben.
Die Preise für Immobilien kennen derzeit nur eine Richtung: nach oben.Imago
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Der Immobilienmarkt wurde durch Niedrigzinspolitik angefeuert. Ändert sich die Dynamik mit einer steigenden Inflation?

Wien. Die Preise für Immobilien kennen derzeit nur eine Richtung: nach oben. Ein Grund dafür ist die jahrelange Niedrigzinspolitik der Notenbanken. Einerseits wurde das Eigenheim im Vergleich zur Mietwohnung dank niedriger Hypotheken zur günstigen Option. Andererseits zog es institutionelle Anleger in den Immobiliensektor, weil dieser wenigstens noch eine, wenn auch kleine, Rendite verspricht, vor allem, weil Österreich im internationalen Vergleich immer noch preiswert ist. London oder Paris sind kaum mehr erschwinglich.

Im ersten Quartal dieses Jahres stiegen die Preise für Wohnimmobilien um 12,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Einen derartigen Preissprung erlebten wir zuletzt 2012, zeigen die Daten der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Damals steckten viele ihr Geld nach der Finanz- und Wirtschaftskrise in Sachwerte. Inzwischen warnt die OeNB vor den Gefahren der horrenden Immo-Preise. Denn mit Blick auf die Fundamentalfaktoren wie Leistbarkeit, Bauinvestitionen oder Zinsrisiko sehen die Ökonomen eine Überbewertung von 19 Prozent. In Wien sind es sogar 25 Prozent. So stark haben sich die Preise in der Zweiten Republik noch nie vom Fundamentalpreisindikator entkoppelt. „Von einer Überhitzung auf dem Immobilienmarkt sprechen wir dann, wenn sich die Preise lang anhaltend von den Fundamentaldaten abkoppeln“, sagt die Chefökonomin der OeNB, Doris Ritzberger-Grünwald, zur „Presse“.

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