Nach einem kargen Jahr, in dem die Firmen ihre Ausschüttungen radikal verringert haben, werden diese nun massiv erhöht. Am meisten ist auch jetzt wieder in jenem Land holen, in dem man es am wenigsten erwartet.
Zu den Verwerfungen, die die Coronakrise mit sich brachte, gehörte auch, dass die Unternehmen ihre Dividenden erst einmal kürzten. Zu groß war im vergangenen Jahr die Unsicherheit, wie es wirtschaftlich weitergehen würde. Selbst die so genannten Dividenden-Aristokraten, also jene Unternehmen, die ihre Ausschüttungen über Jahrzehnte jährlich erhöhten, brachen plötzlich mit ihrer Tradition. Und die Investoren warfen die ansonsten dividendenstarken Aktien, die die Kursgewinne für gewöhnlich merkbar auffetten, was sich nicht zuletzt am Anlageerfolg von Starinvestor Warren Buffett zeigt, aus dem Depot.
Da sich die Wirtschaft inzwischen aber kräftig zu erholen anfing, erwarten Experten eine Erhöhung der Ausschüttungen. Und auch die Anleger beginnen wieder in Dividendenaktien zu investieren. Wie die „Financial Times“ neulich unter Verweis auf den Datenprovider EPFR berichtete, haben Fonds, die auf Aktien mit hohen Dividenden fokussieren, seit Anfang März lediglich in zwei Wochen einen Nettogeldabfluss verzeichnet. Besonders stark sei der Nettozufluss in den USA gewesen. Dort hätten entsprechende Fonds in den letzten drei Maiwochen eine Milliarde Dollar pro Woche angezogen.
Die großzügigsten Dividendenzahler befinden sich freilich in einem Land, von dem man es am wenigsten erwartet.