Rechanter Helmut Graupner kämpfte Anfang der 2000er-Jahre gegen die Verurteilungen Homosexueller. „Am Ende waren wir stärker“, sagt er.
Verfolgung homosexueller Menschen

Die vom Staat Alleingelassenen

Für die jahrzehntelange Verfolgung homosexueller Menschen hat sich die Politik nun entschuldigt. Die Community sieht darin einen ersten Schritt in die richtige Richtung.

Es war eine Liebesbeziehung zwischen zwei Teenagern. Die beiden waren verliebt, der eine 17 Jahre alt, der andere 19 Jahre. Das reichte schon, um den Älteren zu verurteilen. Immerhin ereignete sich die Geschichte vor dem Jahr 2002, und damals war gleichgeschlechtliche Liebe zwischen zwei Männern in Österreich dann gesetzlich verboten, wenn der eine unter, der andere über 18 Jahre alt war. „Gleichgeschlechtliche Unzucht mit Minderjährigen“, lautete damals das Delikt. Rund 15.000 Menschen wurden in Österreich bis zum Jahr 2002 wegen ihrer Homosexualität verurteilt.

Der Rechtsanwalt Helmut Graupner kennt viele solcher Geschichten, bei denen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Neigung strafrechtlich verfolgt wurden. Graupner hat auch diesen Fall damals betreut. Heute ist der Rechtsanwalt, Buchautor und Präsident des Rechtskomitees Lambda eine der Galionsfiguren der LGBTIQ+-Community (siehe Halbspalte). Seit 2016 ist er Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich. „Da wurden Existenzen zerstört“, sagt er heute.

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